Die Grossbank meldet weitere Sparübungen: Bis Ende 2013 sollen die Kosten nochmals um eine Milliarde Franken sinken. Aber wo genau?

Das letzte Jahr angekündigte Ziel, 2 Milliarden an Kosten zu streichen, sei bereits erreicht, meldet die Credit Suisse – und nicht, wie damals geplant, erst Ende 2013.

Das hat zur Folge, dass das «Kostenreduktionsziel» bereits wieder angehoben wird: Bis Ende 2013 will die Credit Suisse nochmals 1 Milliarde streichen. 

Betroffen seien die Shared-Services-Bereiche mit 0,5 Milliarden Franken. Insgesamt führten die Massnahmen zu Einsparungen im Private Banking von 0,45 Milliarden und beim Investment Banking von 0,55 Milliarden Franken.

Konkret soll im IT-Development nach weiteren Synergien gesucht werden – und auch bei der Integration des operationellen Geschäfts mit den entsprechenden IT-Systemen. Laut Credit-Suisse-Finanzchef David Mathers prüft man dabei auch weitere Auslagerungen in Billigländer (in der offiziellen Formulierung: «Drive further efficiencies through leveraging global deployment opportunities»).

Einsparungen in den Zentralbereichen sollen zudem durch tiefere Reisekosten, weniger Beratungshonorare oder besseren zentralen Einkauf erzielt werden.

Im Investment Banking will Credit Suisse durch Umstrukturierungen im Advisory- und Underwriting-Geschäft Kosten streichen. Ausführende Arbeiten sollen in Hubs (etwa in Hongkong und London) konzentriert werden. In Asien will sich Credit Suisse wieder verstärkt auf wichtige Kernmärkte konzentrieren. 

Die Pläne im Private Banking erscheinen etwas vager. Laut Finanzchef David Mathers will Credit Suisse bei Middle-Office-Funktionen weitere Einsparungen vornehmen («streamline»); dasselbe gilt für die weltweite Produktgestaltung. Zusätzliche Massnahmen sind vorgesehen, um die Effizienz der Frontunterstützung zu erhöhen.

Rohner: Mitarbeiter «müssen nicht zittern»

Welchen Stellenabbau all dies bedeutet, gibt die Bank zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Beim jetzt umgesetzten 2-Milliarden-Sparprogramm wurden rund 2'500 CS-Jobs gestrichen.

Das Ganze sei ein rollender Prozess, sagte Mathers, und so sei man darauf aus, bei der Umsetzung der Sparprogramme neue Effizienzmöglichkeiten zu entdecken. Auf eine entsprechende Analystenfrage gestand CEO Brady Dougan ein, dass auch bei den Kompensationen im Investmentbanking alle Chancen genützt werden sollen.

Sind also 1'000 bis 1'200 Stellen bedroht? In einem Radio-DRS-Interview machte CS-Präsident Urs Rohner ebenfalls keine Zahlenangaben. Auf eine entsprechende Frage meinte er: «Ich würde nicht sagen, dass sie (die Mitarbeiter) zittern müssen. Es geht um ein paar Prozentpunkte von unseren Gesamtkosten.» Rohner erinnerte daran, dass der Stellenabbau in der Vergangenheit jeweils unter den bekannt gegebenen Zahlen geblieben sei. «Das wird diesmal sicher nicht anders sein.»

 

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