Credit-Suisse-Konzernchef Brady Dougan nimmt in einem Interview Stellung zu den Sparplänen, zu Rücktrittsforderungen und zur Lage in Deutschland.

In einem Interview mit der «Handelszeitung» äussert sich Brady Dougan über die geplanten Neu-Einsparungen von 1 Milliarde Franken: «Natürlich wird das Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben», sagt der CS-Konzernchef. «Wir setzen alles daran, dass die betroffenen Leute möglichst einen anderen Job innerhalb der Bank oder Branche finden.»

Vorläufig gebe es im Zusammenhang mit den weiteren Einsparungen aber keine Zahl an abzubauenden Stellen. Zur Absicht, weitere Stellen zu streichen, sagt Dougan im (an diesem Donnerstag erscheinenden) Interview: «Es lässt sich sicher nicht ausschliessen.»

Auf Fragen nach einem möglichen Rücktritt antwortete der Credit-Suisse-Chef, er habe mit der Bank noch einiges im Sinn. «Was wir heute machen, soll uns helfen, eine der besten Banken zu werden. Mir liegt nicht nur in beruflicher, sondern auch in persönlicher Hinsicht viel am Erfolg der Credit Suisse. Ich möchte die Ziele erreichen, für die wir heute so viele Anstrengungen unternehmen.»

Die Neugeldzuflüsse lassen hoffen

Über die Situation in Deutschland nach dem Informationsleck in Frankfurt, das den deutschen Behörden Tausende von vertraulichen Kundendaten einbrachte, zeigt sich Brady Dougan höchst besorgt. «Es ist sehr bedauerlich, und wir nehmen das sehr ernst. Wir stehen im Kontakt mit unseren Kunden und raten ihnen, ihre Steuersituation zu klären.»

Ein Ausstieg aus dem deutschen Markt ist für Brady Dougan allerdings keine Option: «Aus den Neugeldzuflüssen ziehe ich den Schluss, dass unsere Reputation trotz dieser Vorfälle intakt ist.»

Die Intervention der Schweizerischen Nationalbank, welche kürzlich recht schlagartig höhere Eigenkapitaldecken bei UBS und insbesondere bei der CS forderte, kam für Brady Dougan «aus heiterem Himmel». «Wir waren enttäuscht über das Vorgehen der SNB», sagt er. «Der Vorstoss war auch für den hiesigen Finanzplatz sicher nicht besonders förderlich.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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