Für Ex-UBS-Konzernchef Oswald Grübel tragen nicht die Händler die Schuld am Libor-Skandal. Vielmehr hätten die Aufsichtsbehörden früher reagieren müssen.

Er glaube nicht, dass Händler mit krimineller Absicht in die Manipulation des Libor involviert gewesen seien, sagt Oswald Grübel in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Reuters». Händler werden zwar wegen vielen Dingen angeklagt, fügt Grübel an, doch sie wären nicht so kurzsichtig und hätten die Manipulation in ihren E-Mails dokumentiert.

Vielmehr glaubt der ehemalige UBS-CEO, dass die Regulatoren früher hätten reagieren müssen. Diese hätten es nämlich derzeit in den USA und in Grossbritannien auf einzelne Händler abgesehen, die quasi als Sündenböcke herhalten müssten.

«Die Regulatoren scheinen von den Anschuldigungen gewusst zu haben. Als der Interbanken-Markt 2008 zusammengebrochen ist, hätten sich die Regulatoren fragen müssen, wie sie mit der Festsetzung des Libor umgehen», sagt Grübel. Weiter hätten die Regulatoren vom Potenzial, den Libor zu manipulieren, gewusst.

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