Der Börsengang von Facebook kommt die UBS teuer zu stehen. Schuld ist das operationelle Versagen der Nasdaq. Die Bank will für die Verluste entschädigt werden.

So hatte sich die UBS den Börsengang den mit grossem Tamtam angekündigten Börsengang von Mark Zuckerbergs Facebook nicht vorgestellt. Statt des erhofften einträglichen Geschäfts mit der Plazierung von Aktien unter Kunden, resultierte der Bank ein Verlust von 349 Millionen Dollar im US-Aktiengeschäft.

Aufträge mehrfach ausgeführt

Als Market Maker in einem der grössten Börsengänge der amerikanischen Geschichte hatte die UBS zahlreiche Aufträge von Kunden erhalten, unter anderem aus dem Wealth Management. Wegen mehrfachen operationellen Versagens der US-Börse Nasdaq wurden die von UBS vorbörslich erteilten Aufträge während mehrerer Stunden nach Handelsbeginn nicht bestätigt.

Aufgrund von Systemprotokollen, welche die richtige Ausführung von Kundenaufträgen sicherstellen sollen, wurden Aufträge der Kunden mehrfach ausgelöst, ehe die notwendigen Bestätigungen durch die Nasdaq eingingen und im System der UBS verarbeitet werden konnten.

Missmanagement und Pflichtverletzung angeprangert

Die Nasdaq führte indes alle dieser Aufträge aus, sodass die UBS in den Besitz von viel mehr Aktien gelangte, als die Kunden haben wollten. Das mehrfache Versagen der Nasdaq, ihren Verpflichtungen nachzukommen, so die UBS, sei Ursache für den happigen Verlust der Bank.  

Die UBS ist gewillt, auf das «grobe Missmanagement und die Pflichtverletzung seitens Nasdaq» mit angemessenen rechtlichen Schritten zu reagieren.

Welchen Betrag die UBS allenfalls zurückerhalten wird, lässt sich allerdings — wie meist in solchen Fällen —nicht beziffern. Es besteht jedoch die Absicht und der Wille der Konzernleitung, für die Verluste der Bank die volle Entschädigung einzufordern. Eine finanzielle Abgeltung für den erlittenen Reputationsschaden ist allerdings nicht zu erwarten.   

 

 

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