Mehr verwaltete Vermögen, mehr Neugelder, mehr Mitarbeiter, geringere Rentabilität - die Bilanz der Zürcher Rothschild Bank, in die finews.ch Einblick hatte.

Der Rothschild Bank Zürich flossen im letzten Geschäftsjahr Nettoneugelder in Rekordhöhe zu: Die Summe betrug 971 Millionen Franken; das waren 36 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damals hatte die Summe noch 714 Millionen Franken betragen, und 2009/2010 waren 584 Millionen Franken an Net New Money zur Rothschild Bank gelangt.

Im Geschäftsjahr 2011/2012 (Abschluss per 31. März) stiegen aber auch die Assets under Management: Das Wachstum lag bei 4 Prozent, so dass die verwalteten Vermögen am Ende 13,3 Milliarden Franken erreichten.

«Antizyklisches Verhalten»

rothschild_klein

Diese Zahlen sind dem Geschäftsbericht zu entnehmen, welcher finews.ch vorliegt. Dort zeigt sich auch, dass die Rothschild Bank in einem wichtigen Punkt vom herrschenden Trend im helvetischen Private Banking abweicht: Sie hat den Mitarbeiter-Bestand im letzten Jahr deutlich aufgestockt, nämlich um knapp 13 Prozent auf 452 Vollstellen. Und dabei erfolgte das Personalwachstum ausschliesslich in der Schweiz.

Auf Anfrage deutet CEO Veit de Maddalena (Bild) dies als «antizyklisches Verhalten»: Wenn es die interne Entwicklung erlaube, suche Rothschild jeweils nach Wachstumschancen – gerade im jetzigen Branchen-Umfeld. Hinzu seien im letzten Geschäftsjahr Investitionen in eine neue IT-Plattform und ins Investment Management gekommen: Auch dies habe sich im Mitarbeiterbestand niedergeschlagen.

Ziel jetzt: Mehr Rentabilität, stabiler Personalbestand

Ein Dämpfer ergab sich denn auch beim Reingewinn: Er sank um 41 Prozent auf 19,6 Millionen Franken. Als Gründe dafür nennt der Verwaltungsrats-Bericht den hohen Franken, den Ausbau beim Personal und die Investitionen in die IT. Fürs laufende Jahr strebt die Rothschild Bank nun eine Verbesserung der Rentabilität an, und die Zahl der Mitarbeiter dürfte in etwa stabil bleiben, so Veit de Maddalena. 

Der Zustrom an Kundengeldern ergab sich laut dem Rothschild-CEO vor allem im Schweizer und im deutschen Onshore-Geschäft. Tatsächlich hatte Veit de Maddalena bereits vor gut einem Jahr die Schweiz – neben Deutschland – zu einem zentralen Markt für die Rothschild Bank erklärt.

Konservatives Modell in unsicherer Zeit

«Wir haben wegen dem strengeren regulatorischen Umfeld auch Abflüsse registriert», erklärt Veit de Maddalena die Entwicklung, «aber auf der anderen Seite kommt es uns in der unsicheren Lage zugute, dass Rothschild auf den realen Vermögenserhalt für ihre Kunden fokussiert und in ihrer Beratung unabhängig ist, da sie keine eigenen Produkte anbietet.»

Fürs laufende Geschäftsjahr erwartet Verwaltungsrats-Präsident Eric de Rothschild – wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist – «weiterhin starke Neugeldzuflüsse.» Die Positionierung der Rothschild Bank «und die gezielten Investitionen tragen dazu bei, unsere langfristige Profitabilität zu verbessern.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.58%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.23%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.57%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.38%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.23%
pixel