Die Staatsinstitute erzielten 2008 trotz massivem Zufluss an Kundengeldern fast 30 Prozent weniger Gewinn. Die Chef-Gehälter sanken weniger stark.

Deutlich zurückstecken mussten die Organvertreter der Banque Cantonale Vaudoise. Die achtköpfige Geschäftsleitung kassierte mit 6 Millionen rund 2,3 Millionen Franken weniger als im Jahr zuvor. Und auch der Verwaltungsrat erhielt mit 1,94 Millionen Franken exakt 13 Prozent weniger.

Auch BLKB weniger generös

Deutliche Einbussen gab es für die Führungskräfte der Basellandschaftlichen Kantonalbank. Der CEO  wurde mit 738'000 Franken vergütet. Das waren 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Die gesamte sechsköpfige Geschäftsleitung erhielt statt 4,1 Millionen wie 2007 nur noch 2,62 Millionen Franken. Die zehn Mitglieder des Bankrats mussten sich mit 1,037 Millionen Franken begnügen gegenüber 1,173 Millionen Franken für 2007.

Die SP hatte im vergangenen Jahr im Landrat eine Lohnkorrektur nach unten verlangt. Der CEO verdiente 2007 mit 930'000 Franken etwa das Dreifache dessen, was ein Regierungsrat im Kanton Baselland verdient. Bankratspräsident Wilhelm Hansen hatte letztes Jahr in einem Interview mit der «BAZ» Stellung zu den Gagen der Bankspitzen bezogen. Die Löhne in der Bankbranche mit historisch hohen Löhnen würden sich nach zwei Faktoren richten: Was sind die Arbeitgeber bereit zu zahlen, und was können sie zahlen?

«Die Branche zahlt hoch»

Für Hansen ein klarer Fall. In beiden Fällen war die Antwort: «Die Branche zahlt hoch. Und die BLKB als Arbeitgeber muss sich diesem Niveau anpassen, um im Markt bestehen zu können. Ich rechtfertige den Lohn nicht moralisch. Doch wir haben die Spielregeln nicht gemacht.» Ein Bankrat bekomme sein Honorar nicht nur für seinen Zeitaufwand, sondern auch für Erfahrung, Know-how, Beziehungen sowie für die Risiken, die sie oder er übernimmt.

Auf der politischen Ebene haben die Löhne der Staatsbank auch in Luzern zu reden gegeben. Der CVP stiess auf, dass der Verwaltungsrats-Präsident für sein 60-Prozent-Mandat mit 265'000 Franken mehr verdiene als ein Regierungsrat. Auch habe der Lohn des CEO Bernard Kobler ein Niveau erreicht, das weit von den Löhnen der Vorsteher kantonaler Anstalten entfernt sei.

Setzen die Jurassier neue Massstäbe?

Kobler verdiente mit 1 Million etwa gleich viel wie im Vorjahr und spielt damit in der gleichen Liga wie die Kollegen etwa von der Zuger Kantonalbank oder der Graubündner Kantonalbank. Allerdings ist der Aufwand für das Aufsichtsorgan der Zuger mit 541‘000 Franken wesentlich kleiner als jener der Bündner mit 967‘000 oder der Luzerner mit 791'000 Franken.

Setzt die Banque Cantonale Jura den neuen Massstab für 2009? Der 11-köpfige Verwaltungsrat kassierte 2008 knapp 290'000, die fünf Mitglieder der Geschäftsleitung insgesamt knapp 1,3 Millionen Franken.

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