Seit rund einem Jahr leitet Hans-Ulrich Meister Schweizer Geschäft und Private Banking in Personalunion. Eine Dauerlösung kann dies kaum sein.

«Momentan ruht allzu viel Risiko auf einer einzigen Person», zitiert die «Handelszeitung» in ihrer neusten Ausgabe CS-interne Quellen.

Und schreibt weiter: «Das Private-Banking-Geschäft mit gut 25'000 Mitarbeitenden, weltweitem Netz und einem halben Chef? Experten sind sich einig, dass dies keine nachhaltige Lösung sein kann.»

Viel Geld für wenig Arbeit

Hans_Ulrich_Meister_135Selbst Hans-Ulrich Meister (Bild links) räume ein, dass sein derzeitiger Doppeljob anspruchsvoll sei, denn die Branche mache nicht bloss ein zyklisches Tief durch, sondern erlebe eine eigentliche Transformation, bei der kein Stein auf dem anderen bleibe.

Bloss wollten viele Private Banker das noch immer nicht wahrhaben. Stattdessen würden sie den goldenen Zeiten nachtrauern, in denen sie für wenig Arbeit viel Geld verdienten. «Diese Zeiten sind aber vorbei», erklärt Meister und betont hiermit die Dringlichkeit seiner Mission.

Potenzielle Anwärter

Vor diesem Hintergrund könne es sich die CS nicht leisten, den Heimmarkt auf die lange Bank zu schieben, schreibt die «Handelszeitung» weiter. Darum würden die Namen der potenziellen Anwärter auf den Chefposten Schweiz bereits rege gehandelt: Romeo Lacher, Christoph Brunner, Rolf Bögli sowie Barend Fruithof. Vor allem Letzterem würden beträchtliche Chancen eingeräumt.

Barend_Fruithof_135Der 41-jährige Fruithof (Bild unten) ist bei der CS seit vier Jahren Head Corporate und Institutional Clients, vereinfacht gesagt verantwortet er das Firmenkundengeschäft. Ein wichtiger Posten, denn solange die Schweizer Wirtschaft – trotz starkem Franken und globaler Konkurrenz – so erfolgreich geschäftet, gehe es auch Fruithofs Abteilung mit 1'500 Mitarbeitern glänzend, heisst es weiter.

Hoher Gewinnbeitrag

Allein im letzten Jahr erzielte Fruithofs Sparte einen Gewinn vor Steuern von 880 Millionen Franken. Das ist knapp 40 Prozent des gesamten Gewinns vor Steuern, den das Private Banking generiert.

Dem Top-Management und Verwaltungsrat ist dies offenbar nicht verborgen geblieben. Fruithof wollte auf Anfrage nichts dazu sagen. Sibyllinisch liess er ausrichten, dass derjenige, den es betreffe, oftmals als Letzter etwas erfahre.

Trotzdem deutet einiges darauf hin, dass es in absehbarer Zeit zu einer Personalrochade im Schweiz-Geschäft kommen könnte – was im Prinzip für alle Beteiligten von Nutzen wäre.

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