Bekannt war es schon seit geraumer Zeit. Nun ist es hoch offiziell: Die Genfer Banque Reyl hat ambitiöse Pläne in Zürich, wo sich ihr Team seit Juli schon verdoppelt hat.

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Grundsätzlich baut der neue Ableger der Banque Reyl im «Haus zur Schanze» (Bild oben: Hochhaus) auf dem 5-köpfigen Team des Zürcher Vermögensverwalters Solitaire Wealth Management auf, der im Juli 2011 übernommen wurde, wie auch finews.ch berichtete. Vorsitzender der Geschäftsleitung ist Thomas Dürmüller (Bild links unten).

Allerdings umfasst das gesamte Zürich-Team bereits zehn Personen und soll weiter wachsen, wie Banque-Reyl-CEO François Reyl (Bild ganz unten) am Donnerstag gegenüber finews.ch erklärte. «Wir suchen weiteres Personal, das kulturell zu uns passt, und wollen in den nächsten zwei Jahren unsere aus Zürich verwalteten Vermögen von derzeit 500 Millionen Franken verdoppeln.

Wachstum aus den Schwellenländern

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An der Talstrasse 65 (im Gebäude, wo sich auch das prominente Club-Dachrestaurant Haute befindet) in der Zürcher City belegt die Reyl & Cie nunmehr zwei Stockwerke. Die Räumlichkeiten beherbergen ebenfalls das Team von Reyl Overseas, deren Angebot sich an deklarierte US-Kunden richtet, sowie das Zürcher Büro von Reyl Asset Management, der mit Anlagefonds betrauten Zweigstelle der Gruppe.

Insgesamt beschäftigt die Reyl-Gruppe 125 Personen und verwaltet mittlerweile knapp 6 Milliarden Franken, wovon rund 2 Milliarden Franken auf institutionelle Anleger entfallen. Im Privatkundengeschäft peilt man vor allem Unternehmer in den Schwellenländern an, namentlich aus der Golfregion, Russland und Asien.

Zehn Milliarden Franken im Visier

Francois_Reyl_1Die Reyl-Gruppe hat es in den letzten zehn Jahren verstanden, sich vom Geschäftsmodell her breiter abzustützen und mit der Gründung verschiedener Tochtergesellschaften (Asset Management, Private Office, Overseas, Hedge-Fund-Feeder) sowie mit der Eröffnung zusätzlicher Standorte (Paris, Luxemburg, Singapur, Zürich, Lugano) ihren Business-Mix signifikant zu diversifizieren.

Damit ist die Bank auch weniger den epochalen Veränderungen auf dem hiesigen Finanzplatz ausgesetzt, oder, anders gesagt, zählt die bereits 1973 von Dominique Reyl gegründete Gruppe zu den Gewinnern der Konsolidierung.

Unter diesen Prämissen erscheint auch das Ziel, bis in drei Jahren insgesamt etwa 10 Milliarden Franken an Kundendepots zu verwalten, höchst realistisch.

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