Die CS ist offenbar bereit, weitere Daten ihres Vermögensverwaltungsgeschäfts in den USA den amerikanischen Behörden zu liefern, um eine Lösung zu erreichen.

Zum ersten Mal sollen die betroffenen Credit-Suisse-Mitarbeiter vorab informiert werden, falls ihre Namen den US-Behörden weitergegeben würden, sagte ein Sprecher der Credit Suisse (CS) gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters». Dies, nachdem frühere Datenlieferungen enorme Kontroversen und eine heftige Kritik des Schweizerischen Bankpersonalverbands ausgelöst hatten.

Die den US-Behörden gelieferten Daten sollen dem weiteren Vernehmen nach keine Kundenamen beinhalten. Sie sind vielmehr Teil der laufenden Verhandlungen zwischen den Behörden aus der Schweiz und den USA. Bekanntlich wird gegen insgesamt elf Schweizer Finanzhäuser wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung bei amerikanischen Kunden ermittelt. Die CS ist dabei die mit Abstand grösste Bank.

Mehr als 10'000 Namen bereits geliefert

Insgesamt, so schätzt die Nachrichtenagentur «Reuters» hätten die betroffenen Banken, darunter HSBC Private Bank (Schweiz), Credit Suisse oder Julius Bär bereits mehr als 10'000 Namen von Mitarbeitern in die USA übermittelt, um nicht in existenzielle Not zu kommen, wie dies Anfang Jahr bei der Ostschweizer Bank Wegelin der Fall war, die ihre Geschäftstätigkeit im Prinzip aufgeben musste und das Nicht-Amerika-Geschäft der Schweizer Raiffeisen-Gruppe veräusserte.

Offenbar befürchteten einige Schweizer Behördenmitglieder, dass eine Lösung in dem Steuerstreit mit den USA auf Grund der US-Wahlen in weite Ferne rücken könnte, zumal man davon ausgegangen war, bis Ende 2012 ein so genanntes «Settlement» zu erreichen.

Mitt Romney ist keine Rettung

Selbst eine allfällige Wahl des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney müsse nicht zwangsläufig zu einer Entspannung in den Verhandlungen führen, hiess es weiter.

Je länger sich diese unklare Situation hinzieht, desto grösser wird der Ärger bei den Schweizer Bankangestellten, die sich immer mehr davor fürchten, in die USA zu reisen – sei das nun geschäftlich oder privat.

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