Obwohl UBS-Händler Kweku Adoboli einen Mitarbeiter in seine verbotenen Trades einweihte, dauerte es mehr als ein halbes Jahr, bis der Milliardenskandal aufflog.

John Hughes, ein ehemaliger Arbeitskollege von Keweku Adoboli, erfuhr im Januar 2011 vom geheimen Konto, über das Adoboli seinen unautorisierten Handel betrieb. Hughes unterliess es in der Folge aber, seine Vorgesetzten über die Machenschaften Adobolis zu informieren, wie die britische Zeitung «The Guardian» schreibt.

Nachdem der Skandal aufgeflogen war, musste auch Hughes seinen Posten bei der UBS räumen. Nun sagte er vor dem Gericht in London gegen seinen ehemaligen Arbeitskollegen aus.

«Ich hätte ihn anzeigen sollen»

Hughes hätte die Möglichkeit gehabt, Adoboli bereits im Januar 2011 auffliegen zu lassen. «Ich hätte ihn anzeigen sollen. Bis zum heutigen Tage bereue ich dies. Dann wären wir heute nicht hier. Er wäre einfach entlassen worden», sagte Hughes vor Gericht laut der britischen Tageszeitung «The Guardian».

Hughes hatte indessen schon früher seinen Vorgesetzten mitgeteilt, dass möglicherweise etwas nicht stimmte. Denn im Dezember 2011 hatte Adoboli bereits einmal sein Handelslimit überschritten, was Hughes dem ranghöhreren Händler, John Bennie, gemeldet hatte.

Beziehung auf Eis gelegt

Darauf wurde Adoboli verwarnt und legte die Beziehung zu Hughes auf Eis, schreibt der «Guardian» weiter. Der Rest ist Geschichte. Adoboli fand über geheime Konten weiter einen Weg, unautorisierte Geschäfte zu tätigen und sorgte mit seinem Vorgehen am Ende für einen Verlust von insgesamt 2,3 Milliarden Dollar.

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