Orcel_Anrea_kleinDer neue Co-Chef des UBS-Investmentbankings wirbt bei der Konkurrenz einen Topbanker nach dem anderen ab. Die alten Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.

Andrea Orcel verblüfft Branchenbeobachter: Die Investmentbank der UBS verbuchte einen Verlust im zweiten Quartal 2012, ihre Cost/Income-Ratio belief sich auf hohe 88 Prozent.

Trotzdem setzt er bei der UBS eine teure Neuanstellung nach der andern durch, berichtet die britische Stellenplattform «eFinancialcareers»

  • Von Goldman Sachs stösst Jasper Tans als Managing Director zum ECM Team. Tans war bei Goldman erst 2010 zum Partner befördert worden. Die Ablösesumme dürfte gemäss Bracheneinschätzung stattlich sein.
  • Gemäss FSA-Register stiess in den letzten zwei Monaten Javier Piqueras, ein auf der iberischen Halbinsel tätiger M&A-Banker von Bank of America Merrill Lynch zur UBS. 
  • Weiter soll ein namhafter M&A-Spezialist bei der Credit Suisse kurz vor dem Absprung zur UBS stehen.

Misstrauen gegenüber alter Belegschaft ist offenbar gross

Die UBS beschränkt sich aber nicht nur auf die Anstellung von Leuten aus Orcels Domäne, der Merger-&-Acquisition-Beratung. Seit August heuerte sie in London auch folgende Leute an: 

  • Raffaello Sarlo, einen Devisenhändler von der Credit Suisse
  • Stefan Weiser, der ehemals das asiatische Rohstoffteam bei Goldman Sachs leitete
  • Artur Kuzma, einen Devisenhändler, ebenfals von Goldman Sachs.
  • Shane Edwards, der zuvor für die Royal Bank of Scottland von Hong Kong aus die Strukturierung von Anlageprodukten und Aktienderivaten leitete
  • Gary Vinokur, Leiter des Handels für Bonds aus den Wachstumsmärkten bei Merrill Lynch
  • Thomas Ellerton, der bei Morgan Stanley Zinsprodukte strukturierte

Orcel sorgt für Unruhe in und ausserhalb der Bank

Gemäss «eFinancialcareers» generiert Andrea Orcel auf seiner Abwerbe-Tournee viel Unruhe in der Branche. Und memessen an all den Gesprächen und Versprechen, die er laut Headhuntern und Berufsleuten geführt und gemacht hat, müsse die Liste der Neuanstellungen bei der UBS noch um einiges länger sein.

Offenbar, so die Spekulation in der City, werde er seitens seiner neuen Arbeitgeberin in seinem Drang, sich mit Leuten nach seinem Gusto zu umgeben, auch gebremst. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.24%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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