Der in London im Zeugenstand sitzende Trader-Kollege John Hughes steckt offenbar tiefer in der UBS-Milliardenpoker-Affäre drin als bislang vermutet.

Die Anklage in London wirft Kweku Adoboli vor, er allein sei für den Beinahe-Kollaps der UBS verantwortlich gewesen. Geht es hingegen nach seinen Anwälten, so handelte der ehemalige UBS-Trader nicht auf Eigeninitiative, sondern er betrieb den Milliardenpoker mit Kollegen vom ETF-Desk.

John Hughes, der ehemalige Arbeitskollege von Keweku Adoboli, bestätigte nun am Montag erstmals vor Gericht eine für die Alleintäter-These vernichtende Darstellung. Denn dieser zufolge habe Hughes selber entsprechende Trades über den «Umbrella Account» abgewickelt, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.

Adoboli in den Ferien, Hughes am Drücker

Adobolis Anwalt Charles Sherrard konnte indessen am vierten Zeugenaussagentag in London den Nachweis erbringen, dass Hughes im Juni 2011 mindestens fünf Transaktionen über den «Regenschirm» tätigte. Dies während Adoboli in Griechenland in den Ferien weilte. Ausserdem soll die Prüfgesellschaft KPMG über weiteres belastendes Beweismaterial verfügen, steht dort weiter.

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