Wusste man im Londoner Back-Office der UBS, dass Kweku Adoboli ungedeckte Trades tätigte? Die Verteidigung behauptet dies. Ein Mitarbeiter bestreitet es.

In der Anhörung vom Mittwoch musste sich Rory Boulton, ein UBS-Mitarbeiter des Back-Office-Support für den ETF-Desk, bei dem Kweku Adoboli tätig war, den Fragen der Verteidigung stellen. Gemäss deren Darstellung habe Boulton gewusst, dass Adoboli ungedeckte Trades in den Büchern hatte.

Dem UBS-Mitarbeiter wird von der Verteidigung zudem vorgeworfen, er habe eine Mail an seinen Vorgesetzten mit dem Verdacht auf grosse Verluste nur geschickt, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters». «Könntest Du bitte die Gründe für die verzögerte Abwicklung erklären und bestätigen, dass der Trade gut ist», schrieb Boulton am 30. August 2011 an Adoboli und seinen eigenen Chef.

Chat-Nachrichten belasten den Zeugen

Adoboli benutzte hinausgezögerte Abwicklungsdaten, um seine ungedeckten Trades zu verdecken, was die Anklage als seine «Betrugspyramide» bezeichnete. In Chat-Nachrichten zwischen Boulton und Adoboli erkundigte sich Ersterer bereits im Februar 2011 über gewisse Trades von des Angeklagten.

«Stehen diese drei 100'000er Käufe noch? Wieso ist das Bewertungsdatum in einem Monat angesetzt», las die Anklage eine Chat-Nachricht Boultons vor, worauf Adoboli antwortete, dass er so mehr Zeit hätte, um den Trade auf die Beine zu stellen und das verspätete Datum ihm mehr Spielraum gebe, schreibt «Reuters».

Auf Grund dieser Nachrichten wirft die Anklage Boulton vor, er habe gewusst, dass Adoboli fiktive Trades tätige. Er habe die Nachricht an seinen Chef erst geschickt, als er realisierte, dass es wohl zu hohen Verlusten kommt und er sich so schützen könne.

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