Die Ergebnisse der US-Finanzhäuser haben es vorweggenommen. Und auch bei der Credit Suisse zeichnet sich eine Wende im Investmentbanking ab.

Das Investmentbanking verzeichnete im 3. Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von 508 Millionen Franken. Dies, nachdem sich die Bank in der Vorjahresperiode einen Verlust von 720 Millionen Franken eingebrockt hatte. Auch gegenüber dem Vorquartal 2012 ist der Vorsteuergewinn im Investmentbanking um über 30 Prozent deutlich gestiegen.

«Das Quartalsergebnis des Investmentbanking widerspiegelt das deutliche Geschäftswachstum und die laufende Umsetzung der strategischen Massnahmen zur Verbesserung der Kosten- und Kapitaleffizienz», schreibt die Grossbank am Donnerstag in einer Mitteilung.

Günstigeres Marktumfeld

Zum einen belief sich der Ertrag im Anleihengeschäft auf 1’496 Millionen Franken und sei auf ein stabiles Kundenvolumen und günstige Handelsbedingungen zurückzuführen. Dies entspricht einer kräftigen Zunahme von 178 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und einer Zunahme von 26 Prozent gegenüber dem 2. Quartal. Dazu beigetragen habe das Geschäft mit Verbriefungsprodukten, das Kreditgeschäft sowie die Sparte Emerging Markets, heisst es.

Zum anderen stieg der Ertrag im Aktienhandel um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 1’026 Millionen Franken. Die Erträge verringerten sich gegenüber dem 2. Quartal 2012 jedoch um 11 Prozent, was auf geringere Erträge aus dem Derivatehandel infolge der konservativen Risikopositionierung in Asien und einen saisonalen Ertragsrückgang im Bereich Prime Services zurückzuführen sei.

Robustes Emissionsgeschäft 

Ausserdem verzeichnete das Emissions- und Beratungsgeschäft einen Ertrag von 868 Millionen Franken. Dies entspricht einem Anstieg von 43 Prozent gegenüber dem 3. Quartal 2011 respektive 35 Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2012.

«Dazu beigetragen hat das sehr gute Ergebnis im Anleihenemissionsgeschäft infolge des robusten Emissionsvolumens bei High-Yield- und Investment-Grade-Anleihen», teilt die Credit Suisse mit.

Über 245'000 Franken pro Kopf

Der Personalaufwand im Investmentbanking stieg um 63 Millionen Franken oder 4 Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2012, insbesondere auf Grund des höheren Aufwands für aufgeschobene Vergütung aus Vorjahren. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist ein Anstieg von 57 Millionen Franken zu beobachten. Der Personalbestand ist hingegen seit dem 3. Quartal 2011 von 22'100 auf 20'600 Köpfe geschrumpft.

So liess die Credit Suisse für jeden Mitarbeiter im Investmentbanking durchschnittlich bislang 245'300 Franken springen, was immerhin rund 1,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum waren.

Analysten sind zufrieden

Der Sachaufwand belief sich im 3. Quartal 2012 auf 1’027 Millionen Franken und stieg damit um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal; gegenüber dem 2. Quartal um 22 Prozent. Dieser Anstieg sei insbesondere auf Rückstellungen im Investmentbanking für Rechtsstreitigkeiten von 136 Millionen Franken zurückzuführen, so die CS.

Auch Analysten äussern sich positiv zum Investment Banking. Trotz den höherer Einnahmen im Investmentbanking rutschte das Gesamtergebnis im 3. Quartal allerdings um mehr als die Hälfte ab.

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