Die jüngsten Massnahmen der UBS seien nach wie vor nicht so radikal, wie das die meisten Fachleute beurteilten, sagt der Vermögensverwalter Beat Wittmann.

Beat_Wittmann_500

Die am Dienstag kommunizierte Reorganisation der UBS sei ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung, sagte Beat Wittmann gegenüber finews.ch. «Die CS hat heute eine grosse 2 auf dem Rücken», so Wittmann weiter und: «Sie wird aber dasselbe tun müssen», so der Gründer und CEO des Vermögensverwalters Dynapartners.

Allerdings sei die Massnahme nach wie vor nicht so radikal (weder bezüglich Kosten oder Zeitachse), wie das die meisten Kommentatoren beurteilten, sagt der frühere Clariden- und Julius-Bär-Banker, der auch bei beiden Schweizer Grossbanken gearbeitet hat.

Abschied vom Kasino

«Die Trennung in eine ‹good investment bank› (Kunden) und ‹bad investment bank› («Kasino») macht Sinn und ist überfällig», sagt Wittmann.

«Dies wird eine positive Signalwirkung für die Bankenindustrie und angesichts der Bedeutung des Bankenbereiches auch auf den Gesamtmarkt haben.»

Mit Abschlag gehandelt

Nach den jüngsten Massnahmen werden globale Universalbanken aus Investorensicht in dem Ausmass interessant, wie rasch und nachhaltig sie sich vom Investmentbanking verabschieden.

Auch in den USA werden selbst Top-Universalbanken mit Investmentbanking-Aktivitäten wie J.P. Morgan mit einem Abschlag zum Buchwert gehandelt im Vergleich zu Grossinstituten wie Wells Fargo, die über kein Investmentbanking verfügen.

Europa folgt

Wittmann weist überdies darauf hin, dass der amerikanische Finanzsektor bereits weitgehend restrukturiert und repositioniert ist und nun von der laufenden Erholung im US-Hausmarkt profitiert.

«Europäische Universalbanken sind insofern zu berücksichtigen wie deutlich und nachhaltig diese sich auf ihre traditionellen Stärken (Retail, Corporate, Wealth) besinnen und handeln», sagt Wittmann.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.18%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.59%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.39%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.29%
pixel