Kweku Adoboli, der durch sein Spread-Betting auf geheimen Konten der UBS einen Milliardenverlust bescherte, musste vor Gericht der Anklage Red und Antwort stehen.

Diese warf ihm vor, er sei ein Spielsüchtiger. Er habe jeden Penny den er besass für seine Sucht ausgegeben, wirft ihm die Staatsanwältin Sasha Wass vor, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Lüge zum Schutz der Anderen

Gemäss Adoboli war sein Verhalten nicht mit einer Sucht gleichzusetzen. Bei der UBS sei Spread-Betting unter den Händlern üblich gewesen, hätte ihnen gar geholfen bessere Händler zu werden, da man so stets im Kontakt mit dem Markt sei, sagte Adoboli zu seiner Verteidigung. «Es ist so, als würde ein Taxifahrer sein eigenes Auto mit nach Hause nehmen», beschreibt Adoboli das Wetten auf eigene Kosten.

Weiter versuchte die Anklage die Glaubwürdigkeit von Adoboli infrage zu stellen. In einer Mail, die er am 14. September 2011, dem Vortag seiner Verhaftung, an seine Vorgesetzten bei der UBS schickte, beteuerte er, dass er alleine gehandelt habe und niemand von seinen Taten wisse. Im nun laufenden Verfahren versuchte die Verteidigung aufzuzeigen, dass andere Individuen sehr wohl von Adobolis versteckten Trades wussten.

Lüge als Verteidigungstaktik

«Ich versuchte alle zu schützen, nicht nur den Handels-Desk, nicht nur die Vorgesetzten, aber auch das Back-Office», entgegnete Adoboli gemäss «Reuters». Er habe nicht gewusst, dass er eine Straftat begangen habe. Hätte er gewusst, dass er angeklagt würde, hätte er die Wahrheit bezüglich anderen Involvierten erzählt, fügt Adoboli an.

Dieser Geschichte will die Anklage jedoch keinen Wahrheitsgehalt zuordnen. «Sie sind ein doppelzüngiger Lügner. Sie haben vorsichtig abgewägt, was Sie leugnen können und was bewiesen werden kann. So haben Sie ihre Verteidigung aufgebaut, mit geschickt gefertigten Lügen», wirft Wass Adoboli vor.

Am Dienstag wird der Anwalt von Adoboli seinen Mandanten befragen.

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