Der einstige UBS-Verwaltungsratspräsident erwartet einen massiven Stellenabbau auf dem Finanzplatz Schweiz – über 30'000 Stellen könnten verschwinden.

In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» äussert sich Peter Kurer, der ehemalige UBS-Präsident, zur Ablehnung des Steuervertrags mit Deutschland: «Die Schuld tragen ganz klar die Deutschen», so Kurer. Das Abkommen sei aus wahltaktischen Überlegungen «abgeschossen» worden: «Unser Bundesrat hat gut verhandelt.»

Dennoch: Die Neupositionierung als Finanzplatz, der nur steuerkonforme Gelder verwaltet, habe massive Stellenabbauten zur Folge. «Nimmt man den gesamten Finanzplatz und die angegliederten Bereiche, sind in den nächsten fünf Jahren Jobsverluste von 30000 bis 40000 nicht auszuschliessen», so Kurer im «SonntagsBlick».

Noch einer, der den Informationsaustausch erwartet

Kurer glaubt zudem, dass der automatische Informationsaustausch grundsätzlich schwer zu vermeiden sei. «Die Welt bewegt sich zum automatischen Informationsaustausch hin».

Allerdings: «Wann das funktionieren wird, ist offen.» Vorerst sei der automatische Informationsaustausch nicht mehr als ein Modewort: «Niemand weiss genau, was damit gemeint ist und wie er funktionieren soll.»

Grundsätzlich sieht Kurer für den Finanzplatz freilich eine rosige Zukunft: «Die Welt wird instabiler. Die Schweiz ist eine Insel der Stabilität und sie hat eine gute Infrastruktur, um Gelder aufzunehmen und zu verwalten.»

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