In ihrem Jahresausblick für 2013 ist die Bank verhalten optimistisch. Wo kann man im unsicheren Umfeld laut den Experten jetzt Gewinne machen?

Immerhin verhalten optimistisch sind die Ökonomen der Deutschen Bank für das kommende Jahr. So gehen Sie davon aus, dass die USA die gefürchtete Fiskalklippe vermeiden, die Euroländer sich langsam von der Schuldenkrise erholen können.

«Die gemeinsamen Anstrengungen von Politik und EZB, verbunden mit weiterhin außergewöhnlich niedrigen Leitzinsen in den großen Industriestaaten, sollten 2013 zu einer besseren Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten führen», so Stefan Schneider, Leiter Makroökonomie anlässlich der Vorstellung des Jahresausblicks.

Noch nicht rosig

Doch wirklich rosig sieht es noch nicht aus. Weltweit gehen die Ökonomen von einem Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent aus. Doch unter den Industrieländern sieht es anders aus. Die Eurozone dürfte um 0,2 Prozent schrumpfen. Immerhin: Die USA wachsen laut der Prognose immerhin um 1,9 Prozent.

Für Investoren am Kapitalmarkt empfehlen die Anlageexperten der Bank, ihr Anlageuniversum zu erweitern. Für 2013 erwarten sie stabilere politische Rahmenbedingungen und in der Folge sinkende Risikoprämien sowie eine realistischere Bewertung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten.

Breiteres Portfolio

Sie sollten daher «auf das entspanntere Umfeld reagieren und ihr Portfolio im neuen Jahr breiter aufstellen», so Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank. Dazu gehören seiner Meinung nach neben Anleihen (bevorzugt aus Schwellenländern) auch ein Drittel Aktienanteil (vorwiegend aus USA, Europa und Asien) sowie Edel- und Industriemetalle.

Der Rückgang von Risiken in der Eurozone habe das Anlageuniversum insgesamt klar erweitert.  So würden etwa auch Aktien der Peripherie sowie aus dem Finanzsektor  zunehmend interessant für Investoren. Ähnlich wie auch auf den Rentenmärkten erwarten die Experten auch hier, dass abnehmende Unsicherheit zu sinkenden Risikoprämien führt.

Rendite gibt's nur mit mehr Risiko, ob in den USA oder in Europa

Auch für die USA sind die Experten optimistisch. Dort könnten Unternehmen ihrer Meinung nach wieder stärker investieren, sobald sie nach einem fiskalischen Kompromiss mehr Klarheit über Besteuerung und Subventionen erhalten.

«Angesichts eines negativen Realzinsniveaus sollten Anleger prüfen, ob sie eine weitere Stufe auf der Risikoleiter hinaufgehen wollen», so Ulrich Stephan. «Blue Chips sind als Beimischung auch für konservative Investoren interessant. In den USA sollte das Augenmerk auf den Sektoren Finanzen, Informationstechnologie und Industrie liegen, in Europa auf den Branchen Banken, Versicherungen und Chemie.»