Indiens Wirtschaft ist zu Import-abhängig – gerade auch bei Gold. Experten fordern nun, im wahrsten Sinne des Wortes heilige Reserven anzuzapfen.

Das indische Aussenhandelsdefizit liegt bei rund 16,6 Milliarden Dollar. Und diese Abhängigkeit von Importen müsse man stoppen, finden Unternehmer und Finanzexperten im Land. Ein Grund dafür ist die massive Nachfrage der Bevölkerung nach Gold, so ein Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg». Immerhin ist das Land der weltgrösste Abnehmer physischen Goldes.

Und das, findet man beim Handelsverband der indischen Juweliere, könne man ganz einfach ändern. Oder eher: Zu einem Vorteil machen und die Inlandnachfrage ankurbeln. Denn im Grunde besitzt das Land grosse Reserven des Edelmetalles. Das Problem dabei ist einzig: Diese befinden sich in Tempeln und Gebäuden.

Drei Jahre Reserve decken

Diese Reserven, so der Verband, müsste man mobilisieren. Rund 25'000 Tonnen gross ist der Vorrat. Und könnte man nur 10 Prozent davon mobilisieren, würde dies die indische Goldnachfrage für drei Jahre decken, haben die Experten errechnet. Damit wäre das Defizit auf einen Schlag massiv eduziert. Die Zentralbank solle daher gut darüber nachdenken, so die Juweliere.