Die Überweisung seines Honorars vom BND fiel wegen Geldwäschereiverdachts auf. Nun muss Heinrich Kieber eine Verhaftung befürchten.

Heinrich Kieber hat Deutschlands Finanzminister Peer Steinbrück zum «Geschäft seines Lebens» verholfen, dem Steuerhinterzieher und Ex-Chef der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel zu einer Bewährungsstrafe, und dem Fürstentum Liechtenstein zur grössten Steueraffäre seit Treuhändergedenken.

Fünf Millionen Euro soll Kieber vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) für eine DVD mit Kundendaten der LGT Treuhand bekommen haben. Abzüglich der «Spitzelsteuer» von zehn Prozent, wurden Kieber angeblich 4,5 Millionen Euro überwiesen - ein Betrag, der allein wegen seiner Höhe auch bei deutschen Banken aus Gründen der Sorgfaltspflicht auf mögliche Geldwäscheaktivitäten überprüft werden muss.

Von der Polizei in Liechtenstein gesucht

Und dabei, so schreibt die «Bild»-Zeitung, «bei einer ganz normalen Geldwäschekontrolle der Commerzbank» sei die Millionen-Transaktion einer BND-Tarnfirma an Kieber aufgefallen. Offenbar fand diese Transaktion zugunsten Kiebers neuer Identität statt.

«Bild» schreibt jedenfalls: «Jetzt kennen Polizei und Staatsanwaltschaft den neuen Namen und die Adresse von Kiebers Versteck.» Da Kieber von der Liechtensteiner Polizei wegen des Verdachts des Verbrechens der Auskundschaftung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen zugunsten des Auslands und des Vergehens des Datendiebstahls per internationalem Haftbefehl gesucht wird, müsse er nun «mit seiner Verhaftung rechnen».

Schliesslich, so die Argumentation, sei die neue Identität Kiebers nun auch den Bankmitarbeitern, Staatsanwaltschaft und Polizei bekannt. Entsprechend sei es ein Leichtes, dem entsprechenden Land, wo er Zuflucht gesucht hat, einen Tipp zu geben.

Neue Panne beim BND

Die Zeitung spricht denn auch offen von einer «neuen Panne beim BND», der ohnehin immer wieder wegen missglückter Operationen in den deutschen Schlagzeilen ist. Der deutsche Auslandsgeheimdienst habe es nicht einmal geschafft, Kiebers neue Identität umfassend zu schützen, heisst es. In Deutschland stösst Liechtenstein mit seinem Rechtshilfebegehren in Sachen Kieber bislang auf Granit.

Im März lehnte es Deutschland offiziell ab, Liechtenstein Rechtshilfe zu leisten. Die Bochumer Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft begründete die Ablehnung laut «Bild» mit Hinweis auf das «deutsche Steuergeheimnis». Verschiedene Staatsanwaltschaften in Deutschland wollten den Bericht der Zeitung ebenso wenig bestätigen wie die Commerzbank.

 

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