Pensionskassen und andere Grossinvestoren wenden sich immer stärker von Aktien und Anleihen ab und orientieren sich zunehmend an Gesellschafts- und Wirtschaftstrends.

In ihrer Umfrage bei grossen Vermögensverwaltern fand die Beratungsfirma Cerulli Associates in Boston heraus, dass sich die professionellen Anleger bei ihren Beratern und Asset Managern immer öfter nach Alternativen zu Aktien und klassischen Anleihen erkundigten. Sie fragten im abgelaufenen Jahr auch vermehrt nach Produkten, mit denen sie sich in den Wachstumsmärkten exponieren könnten.

Cerulli sieht die Abkehr von den klassischen Anlageklassen eine direkte Reaktion auf die zunehmende Schwankungsanfälligkeit der heimischen Wirtschaft und auf ein globales Umfeld voller Turbulenzen.

Im Fokus: Hochverzinsliche Anleihen und Wachstumsmärkte

Wie beliebt und erfolgreich die einzelnen Produkte-Kategorien im abgelaufenen Geschäftsjahr waren, macht Cerulli an der Häufigkeit fest, mit der die Profianleger solche nachfragten:

  • 1. «Emerging Markets»-Mandate (55 Prozent der Asset Manager erhielten mehr als zwei Anfragen)
  • 2. «High Yield»- und Anlagen mit sehr langen Laufzeiten sind besonders bei Pensionskassen gefragt, um ihr Risiko zu minimieren (47 Prozent der Asset Manager erhielten mehr als zwei Anfragen)
  • 3. Nachhaltigkeits-Mandate. Immer mehr Pensionskassen führen Corporate-Governance-Richtlinien für ihre Investments ein (45 Prozent der Asset Manager erhielten mehr als zwei Anfragen)
  • 4. «Multi Asset Class»-Produkte (40 Prozent erhielten mehrere Anfragen)
  • 5. Hedge-Fund-Mandate nahmen zu, auf der Suche nach zusätzlicher Absicherung und Diversifikation (32 Prozent erhielten mehr als zwei Anfragen)
  • 6. Mandate zur Kontrolle, ob die Investments die Corporate-Governance-Anforderungen des Investors erfüllen (30 Prozent erhielten mehr als zwei Anfragen)
  • 7. Mandate zur Absicherung der «Tail-Risks»: Je mehr Risiken die Investoren im Niedrigzinsumfeld auf der Suche nach Rendite eingehen müssen, desto wichtiger ist der Schutz gegen Ausnahmerisiken (26 Prozent erhielten mehr ls zwei Anfragen)
  • 8. Immobilien-Mandate (19 Prozent erhielten mehr als zwei Anfragen)
  • 9. Sachwerte wie Holz, Rohstoffe u.a. (17 Prozent erhielten mehr als zwei Anfragen).
  • 10. Private Equity (12 Prozent erhielten mehr als zwei Anfragen)

Schweizer Pensionskassen bevorzugen Immobilien

Die Untersuchung deckt sich zum Teil mit der Umfrage, die jüngst das Schweizer Fachmagazin «Schweizer Versicherung» bei Schweizer Lebensversicherungen und Pensionskassen durchführte.

Diese drängen offenbar insbesondere in Immobilienanlagen.