In den Korridoren von Davos gab es unter den Investoren offenbar ein grosses Thema: Droht ein Ereignis, das vor knapp zwei Jahrzehnten schon die Märkte heimsuchte?

Ein Analyst der US-Bank Morgan Stanley besuchte letzte Woche das WEF in Davos. Und dort, so erinnert sich Huw Van Steenis, tauchte in den Gesprächen mit prominenten Investoren (neben Japans Geldpolitik) regelmässig eine bestimmte Sorge auf: Das «1994er-Szenario».

Vor knapp zwanzig Jahren überraschte die US-Notenbank Federal Reserve die Anleger mit einer Erhöhung der Zinssätze, was zu einem Blutbad im Anleihenmarkt führte.

Die Fed versuchte damals, gegen die Inflation anzukämpfen, obwohl es keine Anzeichen für steigende Preise gab: So stellt es nun Van Steenis in der Mitteilung «What I Learned at Davos» dar (wie das New Yorker Wirtschaftsportal «Business Insider» berichtet).

Was das mit 2013 zu tun hat? Mehr und mehr setzt sich unter den Profis die Ansicht durch, dass die Notenbanken jetzt langsam den Ausstieg suchen müssen – die Geldschleusen wieder schliessen, die Zinsen wieder erhöhen. Nach der langen Zeit des Quantitative Easing wird dies aber zu einer heiklen Sache, welche die Märkte schwer erschüttern könnte.

«Jeder einzige Besitzer von langfristigen Anlagen – und ich traf viele von ihnen – äusserte Besorgnis über die Entwicklung der Vermögenswerte und über die Risiken, die sich aus einem grossen Schlag durch höhere Zinsen ergeben könnten (einer XXL-Version von 1994)», schreibt Van Steenis.