Gleich zwei amerikanische Grossbanken haben jetzt mahnende Strategiepapiere verschickt: Sie wittern eine ernsthaften Korrektur an den Börsen.

Da ist zum einen BofA Merrill Lynch: In einer Kundennotiz schrieb deren Aktienstratege Richard Cochinos, dass sein Team «erste Anzeichen einer Wende» gesichtet habe.

Mehrere Indikatoren würden eine Korrektur (des amerikanischen Aktienmarktes) signalisieren. Zum Beispiel sei es auffällig, in welchem Ausmass Institutionelle Anleger derzeit aus dem Dollar aussteigen. Oder: Die Geldflüsse in die Aktienmärkte – als Quotient der Assets under Management – hätten in den letzten Wochen ein Niveau erreicht, das auf eine überspannte Lage hindeute.

Cochinos

Mit der Frage nach Warnsignalen beschäftigte sich auch Cochinos' Kollege bei J. P. Morgan, der Aktien-Chefstratege Tom Lee. In einem Interview mit CNBC sagte er zwar, dass 20'000 Punkte für den Dow Jones durchaus erreichbar seien – innert vier Jahren. Fürs erste aber sei es wohl ratsam, «etwas Risiko vom Tisch» zu nehmen. 

Denn: Die Jahresabschlüsse der Unternehmen seien zwar erfreulich, doch die eingepreisten EPS-Erwartungen würden dadurch nicht übertroffen. Insgesamt seien die erwarteten und durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisse auf einem so hohen Niveau wie in 10 Jahren nicht mehr – man sei also offenbar derzeit bereit, eine Prämie für Aktien zu bezahlen.

Und überhaupt deuteten mehrere technische Indikatoren und Sentiment-Barometer darauf hin, dass nun eine Korrektur kommen könnte.

• Mehr zum Thema:  «Dow 20,000 Could Be Just '4 Years Away:' Strategist», in: CNBC.com — «JPMORGAN'S TOM LEE: It's Time For Investors To Take Some Risk Off The Table», in: «Business Insider» — «Bank Of America Sees First Signs That The Rally Could Reverse», ebd.