In London wurden die Spitzentalente der Branche gekürt – und Schweizer Banker waren dabei drastisch übervertreten.
Nimmt man den Nachwuchs zum Masstab, so muss man sich um den Finanzplatz Schweiz kaum sorgen: Diese Schlussfolgerung unterstellt eine Beurteilung von «Financial News» und «Wealth Bulletin». Nach Berücksichtigung von Nominationen und Meinungen durch Experten – Vermögensverwalter, Berater, Konkurrenten – wählten die britischen Fach-Organe in den letzten drei Monaten vierzig «Rising Stars» in der europäischen Vermögensverwaltung. Gemeint waren also die hoffnungsreichsten Branchenvertreter, die jünger als 40 sind.
Und ein Ergebnis lautet: Der Finanzplatz Schweiz ist der Talentschuppen der internationalen Vermögensverwaltung.
An die Spitze gesetzt wurde Boris Collardi, 34, der neue CEO der Bank Julius Bär; Collardi (oben) war bereits letztes Jahr zum aufstrebenden Stern erster Güte gewählt worden, und nach seiner Wahl an die Bankspitze anerkennt das Gremium, dass er «eine der mächtigsten Rollen im europäischen Wealth Management» ausübt.
Die Liste besteht aus fünf Spitzen-Nachwuchsleuten und 35 weiteren «Rising Stars». Insgesamt drei der «TopFive» entstammen der Schweiz: Neben Boris Collardi wurde auch Marc Pictet gekürt (unten); der 36-jährige Spross des Genfer Bankhauses leitet die Pictet-Filiale in Luxemburg.
Dritter im Bunde ist Adrian Künzi, 36, Partner von Wegelin & Co; der ehemalige Goldman-Sachs-Mann ist einer der jüngsten unbeschränkt haftenden Teilhaber einer Privatbank. Mit Tiffany Troxel – so darf man sagen – konnten die Schweizer Banken sogar nochmals punkten: Die 33-jährige Merrill-Lynch-Beraterin ist eine weitere Top-Five-Bankerin, und sie arbeitete in den letzten sechs Jahren bei der UBS.
Weitere Vertreter der hiesigen Bankenszene tauchten auf der Liste der 35 übrigen «Rising Stars» auf. So Melanie Cassoff, Kundenberaterin bei der UBS in London; Andreas Feller, Head of Wealth Management Solutions bei Vontobel; Sandeep Malhotra, Head of Global Investment Strategy von Clariden Leu; Jeremy Parlons, Investment Advisor bei Credit Suisse; Andrew Pitt, Investment Manager bei UBS; Gian Rossi, Leiter Mittel- und Nordeuropa bei Julius Bär; Torsten de Santos, CEO von LGT Capital Management.
Die ganze Liste findet sich hier.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.65%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.48%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.28%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.15%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.44%
