So viel des Edelmetalls wurde weltweit noch nie nachgefragt. Vor allem die Zentralbanken rissen sich im vergangenen Jahr regelrecht ums Gold.

So viel haben die Zentralbanken weltweit seit 1964 nicht mehr nachgefragt: Ihre Goldnachfrage stieg gemäss dem Jahresbericht des World Gold Council um 17 Prozent. 534,6 Tonnen Gold kauften sie im ganzen Jahr 2012 ein.

Marcus Grubb, Managing Director für Investment beim World Gold Council sieht den Wandel der Notenbanken von Verkäufern zu Käufern damit bestätigt. «Das Tempo dieser Entwicklung hat sich noch verschnellert», kommentiert er.

So teuer wie nie

Die Gesamtnachfrage nach Gold im vierten Quartal 2012 betrug 1'195,9 Tonnen. Der Wert des weltweit gekauften Goldes im Gesamtjahr: 236,4 Milliarden Dollar. In dieser Hinsicht erreichte die Nachfrage ein neues Allzeithoch. Noch nie gab die Welt so viel Geld für Gold aus.

Das liegt auch daran, dass der Goldpreis im vierten Quartal ein neues Rekordhoch von 1'721,8 Dollar erreichte, noch ein Prozent höher als der Hächstpreis im dritten Quartal.

ETF-Investitionen nahmen zu

Massiv zugenommen haben auch die Investitionen in Gold-ETFs. Laut dem Bericht des World Gold Council sind diese um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Im vierten Quartal wurden rund 88,1 Tonnen gekauft.

Ausgerechnet die beiden Haupt-Goldnachfrager Indien und China lassen jedoch offenbar langsam nach. Die Inder, die das Gold traditionell lieben, fragten 12 Prozent weniger nach als noch 2011. Grund sind auch Bemühungen der Regierung, die Nachfrage zu dämpfen, weil Indiens Aussenhandeltbilanz zum Teil unter den vielen Goldimporten litt.

China kaum verändert

In China änderte sich an der Nachfrage nichts. Das zeige, dass sich das Wachstum in der Volksrepublik langsam abschwäche, kommentieren die Autoren des Reports. Doch im vierten Quartal zog die Nachfrage wieder leicht um einen Prozent an.

Das, so interpretiert das World Gold Council, könnte ein Zeichen dafür sein, dass es in China doch nicht so schlecht aussehe. Gerade in Zeiten ökonomischer Instabilität geht das Gold Council davon aus, dass die Nachfrage nach dem Edelmetall sich weiter erhöhen dürfte.

Download-Link: Zum Jahresbericht des World Gold Council.