Der Anlageexperte Max Otte kauft momentan europäische Aktien zum Schnäppchenpreis, wie er sagt – etwa Pasta- und Reisproduzenten. 

Max Otte glaubt zwar, dass wir die akute Panik der Finanzkrise durchaus hinter uns haben. Was nun seiner Ansicht nach folgt, seien aber über mindestens acht bis zehn Jahre unschöne Nachwirkungen – ein schleichendes Siechtum: Steigende Inflation im Norden, Depression und Deflation im Süden.

Trotzdem kauft er momentan nach eigenem Bekunden in verstärktem Mass Aktien. Dazu gehören Papiere der holländischen Telekom KPN und der holländischen Post. 

Dinge mit Fragezeichen sind schön billig

Hinzu kommen Anteile eines relativ unbekannten spanischen Markenartiklers namens Ebro Foods, wie er in einem Interview mit der deutschen Zeitung «Südkurier» verrät.

«Man investiert lieber in Sachen mit einem Fragezeichen», so seine Begründung. Die seien schön billig.

Emerging Markets sind Ott zu teuer

Europäische Aktien seien zwar im Moment nicht sehr begehrt. «Aber in Europa ist Substanz da. Viele legen ihr Geld in Emerging Markets an, weil sie denken, da entwickelt sich viel.»

Dort kaufe man eben unter Umständen zu teuer, fürchtet der erfahrene Investor. Wenn er europäische Aktien zum Schnäppchenpreis bekomme, sei ihm das lieber.

«100 Prozent Luft nach oben»

Es gebe zudem Märkte in Europa, die 100 Prozent Luft nach oben hätten: Holland oder Österreich. Wenn überhaupt Ausländer in Europa investieren würden, dann nur in die grösste Volkswirtschaft Deutschland.

Nach Holland und Österreich schaue schon keiner mehr. «Deswegen sind die österreichischen und holländischen Aktienmärkte im Moment extrem billig», so Anlageexperte Otte.