Der in Finanzkreisen weitum bekannte Investment- und Bankenexperte Beat Wittmann hat mit einigen Mitstreitern eine Asset-Management-Gesellschaft gegründet.

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Das Unternehmen heisst TCMG Asset Management, wie einem Internet-Auszug aus dem Handelsregister des Kantons Zürich zu entnehmen ist.

Update: Lesen Sie dazu auch: «TCMG verfolgt einen Multi-Boutiquen-Ansatz.»

Als Verwaltungsratspräsident amtet Andreas J. Bär, seines Zeichens Partner bei der renommierten Zürcher Anwaltskanzlei Bär & Karrer. Er ist spezialisiert auf Privatklienten, Familien, Single- und Multi-Family Offices bei Fragen im Zusammenhang mit nationaler und internationaler Vermögensplanung.

Beat Wittmann (Bild), der seit 2009 als Gründer und CEO des in Zollikon domizilierten Vermögensverwalters Dynapartners amtiert, tritt selber als Vorsitzender der Geschäftsleitung (CEO) auf, während Daniel Kornmann, ebenfalls Partner bei Dynapartners, Vizepräsident des Verwaltungsrats und als Mitglied der Geschäftsleitung ist. Die Ernennung müssen noch von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) genehmigt werden.

Expertise aus der Unternehmensberatung

Ebenfalls als Verwaltungsrat mit dabei ist der Unternehmensberater Andreas Brandenberger. Seit mehr als zwanzig Jahren befasst er sich mit dem Einsatz quantitativer Verfahren in der Entwicklung und Evaluation von Management-Strategien. Er ist Gründer und Managing Partner bei der 2004 lancierten Unternehmensberatung Echolot in St. Gallen.

Als Vizedirektorin der neu gegründeten Gesellschaft ist überdies Katja Parisi tätig, die ebenfalls bei Dynapartners ist. Konkret hat Wittmann für die neue Firma den Aktienmantel der bisher in Zug domizilierten Aktiengesellschaft Attempo 51 übernommen.

Raiffeisen vermutlich mit im Boot

Über das Aktionariat der neuen Firma ist nichts bekannt. Es kann jedoch vermutet werden, dass bei der neuen Gesellschaft neben dem Management auch die Schweizer Raiffeisen-Gruppe engagiert ist, zumal Raiffeisen bereits mit geschätzten 20 Prozent als Finanzinvestorin bei Dynapartners beteiligt ist.

Auf Grund der jüngsten Entwicklungen in der Konstellation zwischen Raiffeisen, Notenstein, EFG Financial Products und Vontobel dürfte es interessant werden, welche Rolle die TCMG Asset Management da einnimmt.

Konsolidierung als Chance

Verschiedentlich hatte Wittmann in jüngster Zeit bekundet, im Asset Management eine aktive Rolle zu übernehmen und dabei von den tiefgreifenden Veränderungen in der Finanzbranche zu profitieren.

Gegenüber finews.ch sagte er im vergangenen Dezember in einem Interview: «Wir haben Dynapartners vor vier Jahren bewusst im Hinblick auf die sich abzeichnenden Veränderungen in der Schweizer Finanzbranche gegründet. Erstens war uns klar, dass die ganze Konsolidierung enorme Chancen für gute unabhängige Asset Manager bietet.»

Interessante Übernahme-Opportunitäten

«Zweitens begrüssen wir die regulatorischen Veränderungen, weil sie den Finanzplatz stärken. Drittens werden in diesen Zeiten des Wandels die Karten neu gemischt, so dass wir organisch gut wachsen können. Und viertens wird es in den nächsten zwei Jahren höchst interessante Übernahme-Opportunitäten geben», so Wittmann.

Mit der Lancierung von TCMG Asset Management hat Wittmann diesen Plan nun wahr gemacht. Nach seinem Dafürhalten steht die Branche in diesem Bereich noch in einem Anfangsstadium der Weiterentwicklung.

Zwei Drittel der unabhängigen Vermögensverwalter verschwinden

Die Finma verlange ab Mitte 2013 eine Lizenz für Asset Manager. Zudem brauche es mehr Ausbildung, bessere Abläufe und Prozesse. Dadurch werde sich die Konsolidierung noch massiv beschleunigen, so Wittmann seinerzeit in dem Interview.

Auf Grund des anhaltenden Nullzins-Umfeld und des geringen Risikoappetits der Kunden geht Wittmann davon aus, dass in den nächsten drei Jahren rund zwei Drittel der unabhängigen Vermögensverwalter verschwinden werden.

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