Nick Leeson, der sich selbst als «The Original Rogue Trader» bezeichnet, ist zurück. Er wird in seiner neuen Tätigkeit künftig irische Schuldner beraten.
Der frühere Chefhändler der britischen Bank Barings, Nick Leeson, dessen Spekulationen die Barings ruinierten, wird fortan irische Schuldner beraten. Er will mit seinem Fachwissen Rat erteilen, wie sie ihre Kredite neu verhandeln können, wie die irische Zeitung «Independent» meldete.
Leeson, der seit über zehn Jahren in Irland lebt, tritt dazu bei der irischen Organisation «GDP Partnership» ein, heisst es.
Will immer eine Lösung parat haben
Es gebe derzeit «viel Angst und Stress in dem Land, wobei Schulden die Wurzel des Problems» seien, wird Leeson zitiert. «Ich habe in der Vergangenheit schon vor einigen schwierigen Situationen gestanden und am Ende hat es sich zum Besseren gewendet», schreibt Leeson. «Es ist oftmals schwierig, die Lösung zu sehen, aber es gibt immer eine.»
Irland erlebte den schlimmsten Einbruch am Immobilienmarkt in Europa – die Preise sind seit 2007 um die Hälfte gefallen.
Ausgestossener oder Ehrenabzeichen?
Medien werten seine Rückkehr unterschiedlich. «Rogue Trader Nick Leeson kehrt in den Finanzsektor zurück – in eine Branche, die ihn noch immer als Ausgestossenen sieht», kommentiert etwa das «Wall Street Journal».
Seine künftigen Kunden hingegen mögen seinen Milliardenverlust als Ehrenabzeichen sehen, schreibt das Branchenportal «Business Insider».
Der Bock wird Gärtner, kommentiert das «Handelsblatt» seine Rückkehr in die Finanzwelt.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.71%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.19.18%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.46%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.44%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.22%
