Wir haben einen interessanten Report über die Selbstanzeigen von amerikanischen Steuerflüchtlingen gefunden. Er zeigt: Der Druck zeigt ungewollte Nebenwirkungen.

47'292: Soviele deutsche Steuerflüchtlinge sollen sich seit 2010 selber angezeigt haben. Die Zahl, erhoben letzte Woche von «Die Zeit», illustriert den Trend zum Weissgeld in Deutschland – und wurde natürlich wieder umgehend zum Politikum. 2,05 Milliarden Euro zahlten diese Personen dem Fiskus nach.

Interessant ist nun ein Bericht, der dieselbe Bewegung in den USA festmacht. Er stammt vom Government Accountability Office (GAO) in Washington, einer regierungsinternen Überwachungsbehörde.

39'000 Selbstanzeigen in neun Jahren

Vier Amnestieprogramme für Steuerflüchtlinge mit Offshore-Konten hatte die Steuerbehörde IRS zwischen 2003 und 2012 gestartet; nun erhob das GAO, dass dabei 39'000 Personen versteckte Auslandkonti meldeten. Dies führte zu Steuereinnahmen von 5,5 Milliarden Dollar.

Die deutschen Zahlen, offiziell bestätigt von den Landesbehörden, erscheinen da also verdächtig höher: Wurde hier nach oben beschönigt?

Nicht unbedingt. Bemerkenswert ist nämlich eine zweite Zahl des GAO-Berichts: Die Zahl der Personen, die laut ihrer Steuererklärung ein ausländisches Konto besassen, verdoppelte sich im kurzen Zeitraum zwischen 2007 und 2010. Am Ende erreichte sie 516'0000.

«...das unterminiert die Programme»

Und da nicht zu vermuten ist, dass plötzlich krass mehr US-Bürger ausländische Depots eröffneten, drängt sich ein anderer Verdacht auf: Viele, sehr viele Amerikaner – bis zu einer Viertelmillion – haben versucht, ihre Offshore-Konti still und leise nun doch in die Steuererklärung hineinzumauscheln.

Das Government Accountability Office warnt denn auch: «Steuerzahler versuchen, Abgaben, Zinsen und Strafzahlungen zu umgehen, indem sie nicht an einem Amnestieprogramm teilnehmen, sondern einfach frühere oder aktuelle Einnahmen aus zuvor verheimlichten Offshore-Konten angeben. Dies führt zu verlorenen Einnahmen und unterminiert die Programme.»

Der Report: United States Government Accountability Office: «Offshore Tax Evasion: IRS Has Collected Billions of Dollars, but May be Missing Continued Evasion», March 2012

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.21%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.52%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.43%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel