Das gerne kolportierte Bonmot hat manchmal seine Gültigkeit, manchmal aber auch nicht. Kaufen, halten oder verkaufen, das ist die Frage.

Ein Grossteil der Unternehmensabschlüsse sind unter Dach und Fach, in den Aktienkursen eingepreist. Die bereits eingetroffenen Erstquartalsabschlüsse vermitteln ein etwas gemischtes, aber mehrheitlich positives Bild. Jüngstes Beispiel ist der von den Marktteilnehmern so nicht erwartete, gute Abschluss der UBS.

Obschon es gefährlich wäre, das Startvierteljahr auf das ganze Jahr hochzurechnen, schwache Konjunkturdaten in der Eurozone zur Vorsicht mahnen, und im weiteren Jahresverlauf mit zahlreichen Unwägbarkeiten zu rechnen ist, darf der Jahresauftakt im Finanz- wie Industriesektor doch als gute Basis und Ausgangslage bezeichnet werden.

Differenzierter, aber nicht zappendüsterer Ausblick

Im aktuellen Finanzmarktausblick der Swiss Life kommen deren Auguren zu einem zwar differenzierten, aber keineswegs pitoyablen Ausblick. Die zentralen, für die Schweiz und deren Finanzbranche relevanten Aspekte im Überblick:

  • Die Nationalbank hält es für verfüht, den Mindestkurs zum Euro aufzugeben
  • Zinsspanne zwischen Euro und Franken verengt sich und doch wertet der Euro tendenziell weiter auf
  • Das monetäre Umfeld ist in der Schweiz weniger akkomodativ als andernorts
  • Institutionelle Investoren sind risikofreudig und sind nicht zuletzt für den rasanten Anstieg der Schweizer Aktienindizes verantwortlich
  • Die längste deflationäre Phase der Schweiz seit 1929 bis 1935 wird erst im vierten Quartal 2013 enden
  • Die Prognose für die mittlere Frist bleibt intakt: Die Zinsen in den sicheren Häfen werden bis Jahresende nur wenig ansteigen, denn die Inflationsraten bleiben innerhalb der Komfortzone der entsprechenden Zentralbanken.

Die starke Rally der Schweizer Aktien wird von den Swiss-Life-Analysten mit Skepsis betrachtet, da die Prognose für die heimische Wirtschaft eher vorsichtig ausfällt. Allerdings, so räumen die Prognostiker ein, könnten sich die Notierungen selbst über einen längeren Zeitraum von den realwirtschaftlichen Entwicklungen abkoppeln.

Aspekte, die auch jetzt noch für Aktien sprechen

Angemerkt wird, dass die Unternehmensbilanzen eine Überperformance der Aktien durchaus rechtfertigten. Kommt hinzu, dass die finanziellen Rahmenbedingungen für Unternehmen durchaus attraktiv bleiben und viele Bilanzen vor Bargeld strotzen, das investiert werden könnte.

Bei der Jagd nach Rendite bevorzugen Investoren seit längerem und nach wie vor Dividendenpapiere statt tiefverzinste Obligationen.

Mit der ultralockeren, allerdings nicht ungefährlichen lockeren Geldpolitik tut die Zentralbank Japans das Ihrige dazu, um die Zinsen rund um den Globus tief zu halten.

Die Aktienbewertungen sind attraktiv und die Berichtsaison der US-Unternehmen wie auch mehrheitlich hierzulande verlief bislang zufriedenstellend. Schliesslich sind die zum Teil stark fallenden Rohstoffpreise zu erwähnen, was die Kostenbasis der Unternehmen deutlich schmälert respektive entlastet.  

 

 

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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