Letztes Jahr erzielten die Pensionskassen eine Rendite von 7,4 Prozent. Damit gerät der Deckungsgrad wieder in den grünen Bereich – erstmals seit über 5 Jahren.

Die höheren Aktienkurse helfen den Pensionskassen: Erstmals seit 2007 sind die Kapitalien der 2. Säule im Durchschnitt wieder voll gedeckt. Das zeigen die ersten Resultate der jährlich durchgeführten Complementa Risiko Check-up Studie; sie umfasst etwa 60 Prozent der Kapitalien.

Laut Complementa erzielten die Pensionskassen 2012 eine Rendite von 7,4 Prozent. Dadurch steigt der durchschnittliche Deckungsgrad von 96 auf 100 Prozent. Aufgrund der bisher erhobenen Daten und der Marktentwicklung 2013 berechnet Complementa per Ende April einen aktuellen Deckungsgrad von 103 Prozent.

Pensionskassenverantwortliche blicken allerdings pessimistisch in die Zukunft. Über 70 Prozent der von Complementa Befragten rechnen mit einem anhaltenden Tiefzinsumfeld, in dem sie mit der aktuellen Anlagestrategie kaum die erforderlichen Vermögenserträge erwirtschaften können.

Trotzdem tiefere Verzinsungen

Deshalb hat die gute Rendite 2012 auch nicht zu einer Erhöhung der Verzinsungen geführt. Die durchschnittliche Verzinsung der Vorsorgekapitalien von Aktiv-Versicherten und Pensionären sank sogar von 2,9 auf 2,6 Prozent.

Insbesondere wurden letztes Jahr die technischen Zinssätze auf breiter Front gesenkt. Zwei Drittel der Kassen operieren mittlerweile mit einem technischen Zinssatz von 3 Prozent oder tiefer. «Technische Zinssätze von 4 Prozent und höher, wie sie vor wenigen Jahren noch gang und gäbe waren, sind kaum mehr zu beobachten», meldet Complementa. «Insofern haben die Kassen das gute Börsenjahr 2012 auch dazu verwendet, ihre Grundlagen an das ökonomische und demographische Umfeld anzupassen.»

Die grosse Rotation, auch hier

Etwa die Hälfte der befragten Kassen hat Obligationen zugunsten von Aktien- und Immobilienbeständen abgebaut. Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung sind kaum zu beobachten. Auch die Zusammensetzung der Obligationen hat sich verändert. Einerseits wurde der Anteil in Franken-Obligationen zugunsten von Fremdwährungsobligationen abgebaut. Andererseits gab es Umschichtungen von Staatsanleihen in Unternehmens-, Schwellenländer- und Hochzinsanleihen.

Der Complementa Risiko Check-up ist eine seit 1994 jährlich durchgeführte Pensionskassenumfrage. Neben einer Studie zur Lage der zweiten Säule erstellt Complementa eine kassenindividuelle Auswertung, die den Kassenverantwortlichen eine Standortbestimmung liefert und mögliche Problemfelder identifiziert. Complementa wurde 1984 als erster Investment-Controller und unabhängiger Performance-Measurer in der Schweiz gegründet. 

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