Dass Schweizer Bankkonten mittlerweile eine wahre Hysterie auslösen, zeigt ein Fall aus Frankreich. Da wurde ein Internet-Link zum Politikum.

Der verdächtige Link fand sich auf der Seite der französischen Botschaft in Bern: Ganz unten, an kaum beachteter Stelle, gibt es dort eine Rubrik «Liens utiles», auf deutsch: nützliche Links.

Eine dieser Verbindungen führte zu «Switzerland Is Yours», einer Beratungsseite für Expats und andere Menschen, die neu ins Land ziehen.

Dort wiederum findet sich die Unterrubrik «Schweizer Bankkonten», wo es wiederum Links und Informationen gibt, um ein Bankkonto in der Schweiz zu eröffnen.

O là là! Aber das geht nun wirklich nicht, befand Laure de la Raudière, eine Abgeordnete im französischen Parlament. Am gestrigen Dienstag forderte sie in der Assemblée Nationale von Aussenminister Laurent Fabius eine Erklärung.

Sie sei, schrieb die Politikerin, «erstaunt, dass die Website der französischen Botschaft in der Schweiz ihre Besucher zu solchen Informationen weiterleitet, während die Regierung versucht, gegen den Steuerbetrug und gegen die Flucht grosser Vermögen ins Ausland vorzugehen.»

Switzerlandisyours

Laure de la Raudière ist übrigens Mitglied der Mitte-Rechts-Partei UMP, womit der Fall ahnen lässt, dass das Schweizer Bankkonto in Frankreich mittlerweile von links bis rechts einen reflexartigen Widerstand zu wecken vermag.

Der Fall ging denn auch nicht etwa unter in den vielen Anfragen, welche die Abgeordneten der Regierung zu stellen pflegen, nein: Das geschilderte Problem wurde von den Medien prominent gewürdigt. Ob das Magazin «Le Point» oder der Sender TF1, ob grosse Blätter wie «Le Figaro» und «Le Monde» oder ob Provinzzeitungen – sie alle vermeldeten den Disput in völliger Ernsthaftigkeit.

Und dass Laure de la Raudière ein ernsthaftes Problem für die Grande Nation erkannt hatte, zeigte wohl auch die Reaktion des zuständigen Aussenministeriums: Jetzt, noch keine 24 Stunden nach der Interpellation, ist der brisante Link von der Botschaftsseite in Bern verschwunden.

Und so müssen die Franzosen in der Schweiz halt ohne staatliche Hilfe herausfinden, wie sie hier ein Konto eröffnen können.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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