Noch ist es nicht an der Zeit, sich vom Gold zu trennen, so einige Experten. Historisch gesehen dürfte schon bald ein Anstieg kommen.

Der jüngste Sturz beim Goldpreis entstand durch massive Verkäufe. Viele Anleger wägen nun ab, wie sie mit ihrer Investmentstrategie weiter verfahren. Unabhängig davon, ob das Schicksal für Gold vorgesehen hat – ein überstürzter Ausstieg scheint zu diesem Zeitpunkt nicht ratsam, so die Experten der Edelmetallbörse Bullion Vault in einem Communiqué.

Das zeigen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Demnach sei mindestens ein kurzfristiger Anstieg sehr wahrscheinlich. In den letzten 45 Jahren ist Gold, wann immer der Preis in den drei Monaten zuvor derart stark oder noch tiefer fiel, in den vier Wochen danach wieder stark angestiegen. In vier Fünftel aller Fälle sei das mit einem monatlichen Zugewinn von 11,1 Prozent geschehen.

Sechs ähnliche Phasen

Insgesamt sechs mal passierte es, dass der Goldpreis in US-Dollar innerhalb von drei Monaten so tief oder noch tiefer stürzte. In fünf dieser Fälle stiegen in den drei Monaten danach die Preise wieder gewaltig an. Nur bei einem Kurssturz war es anders. «Und selbst dieser riss keine allzu großen Löcher in die Taschen des durchschnittlichen Edelmetall-Anlegers, und erst recht nicht in die der hartgesottenen Langzeit-Investoren», so Bullion Vault.

Ende 1973 sei lediglich eine Durchgangsstation in der langen, inflationären Gold-Hausse gewesen, genauso wie Mitte 1974. Hierbei verlor Gold um 27 Prozent beziehungsweise 25 Prozent seines Werts. Doch danach erholten sich die Preise auf spektakuläre Weise: Im ersten Fall um ganze 92 Prozent und später zumindest um 39 Prozent.

Auch gab es nach Mai 1980 und März 1982 einen Sprung beim Goldpreis, zuerst von 28 Prozent und später von 15 Prozent. Allerdings fanden dieses Crashs, zusammen mit dem von 1981 mit seinem 5-prozentigen Rückprall in einer lang-anhaltenden Baisse statt, welche letztendlich rund zwei Jahrzehnte andauerte.

Am ehesten wie in den 80ern

Investoren, welche die Einbrüche tatenlos verfolgten konnten also nur während der darauf folgenden Anstiege hre Verluste begrenzen. Und Anleger, die von Ende 1980 bis 1981 untätig waren, bekamen nicht einmal diese Gelegenheit. Die Preise sanken Monat für Monat. Und auf einen Preisverlust von 25 Prozent folgte bald darauf ein weiteres Quartal mit einem 20-prozentigen Rückgang.

Die Situation in den 80er Jahren sei am ehesten mit der jetzigen vergleichbar, so die Experten. Es sei vor allem der US- Dollar, dem diese Einbrüche tendenziell am meisten zusetzen. Anleger, die mit Euro oder Sterling in Gold investieren, erleben weitaus stärkere Anstiege, auch deswegen, weil ihre eigenen Währungen gegenüber dem Dollar an Wert verlieren.