Der Gold-Appetit der Zentralbanken nimmt langsam ab. Die Zuwachsrate ist auf einem Langzeit-Tief und geht vor allem auf ein Land zurück.

Nicht mehr Indien oder China sind für den Zuwachs der Goldbestände von Zentralbanken weltweit verantwortlich, sondern die Türkei. Während die weltweiten Goldreserven von Zentralbanken im Mai um 29,7 Tonnen zunahmen, gehen davon 18 Tonnen auf die Türkei zurück, wie die Edelmetallbörse «Buillon Vault» in einer Pressemitteilung schreibt.

Die Zuwachsrate sei indes auf einem 8-Monats-Tief. In den ersten fünf Monaten des Jahres haben die Zentralbanken 180 Tonnen Gold zugekauft, was den Vorjahreswert von 173 Tonnen übertrifft.

Die Türkei weiter am Drücker

Die Türkei dürfte auch in Zukunft weiter für einen steigenden Pegel an Goldreserven sorgen. Denn die Zentralbank des Landes akzeptiert seit Ende 2011 Gold als Einlage für die Mindestreserven von Geschäftsbanken.

Seither haben sind die offiziellen Goldreserven der Türkei von 118 Tonnen auf 445 Tonnen angewachsen, schreibt «Bullion Vault». Geschäftsbanken würden nun 24 Prozent ihrer Mindestreserven in Form von Gold bei der türkischen Zentralbank halten.

Führender Verbaucher

Diese Politik habe dazu geführt, dass das Gold, welches Privatanleger unter der Matratze gelager haben, in das nationale Finanzsystem fliessen, heisst es weiter. Türkische Haushalte sind weltweit die viertgrößten Goldverbraucher nach Indien, China und der USA.