Eigentlich hätte Urs Birchler, Professor am Institut für Banking und Finance, in den Verwaltungsrat der Finma gewählt werden sollen.

Bruno Frick ist neuer Verwaltungsrat der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma, wie auch finews.ch berichtete. Er sitzt damit in einem Gremium, das massgeblich für den Ruf des Finanzplatzes bürgt.

Dennoch sorgt die Berufung für rote Köpfe. Denn Frick ist angezeigt wegen ungetreuer Geschäftsführung mit Verdacht auf Bereicherungsabsicht und verstrickte sich deswegen wiederholt in Widersprüche. Nun zeigt sich auch, dass der Schwyzer gar nicht erste Wahl für den Job war.

Anfrage im Winter 2012

Eigentlich hätte Urs Birchler (Bild), Professor am Institut für Banking und Finance (IBF), in den Verwaltungsrat der Finma gewählt werden. Gegenüber «Handelszeitung.ch» bestätigt der Professor seine Kandidatur. Er sei im Winter 2012 angefragt worden, ob er sich vorstellen könne, für den Finma-Verwaltungsrat zu kandidieren und habe auch zugesagt.

Birchler & Bütler

Gleichzeitig machte er schon damals klar, dass seine Frau Monika Bütler im Bankrat der Nationalbank sitze. Er wies darauf hin, dass dies ein Punkt sei, den man ihm negativ auslegen könnte.

Dass Birchler und Bütler ein Paar sind, ist allgemein bekannt. Auch sind seine wirtschaftspolitischen Standpunkte seit Jahren klar. Er steht ein für harte Too-Big-To-Fail-Anforderungen. Er ist also für höhere Eigenmittelanforderungen für Banken.

Er kritisierte auch die EU und ihre verfehlte Griechenland- und Euro-Politik. Aber er ist etwa auch gegen eine Über-Regulierung des Wirtschaftsstandortes, wo jeder Teilnehmer für jedes Unglück geschützt werden muss, wie «Handelszeitung.ch» weiter schreibt.

Tatsächlich abserviert

Von Birchlers Qualifikation her hätten seine Chancen also ausgezeichnet sein müssen. Doch gegen Ende 2012 erhielt er plötzlich eine Absage. Das Argument? Seine Ehefrau sei Bankrätin in der Nationalbank und daher gebe es einen Interessenkonflikt.

Birchler ist also nicht «abgesprungen», wie die Selbstregulierungsorganisationen um Bruno Frick behaupten. Er wurde vielmehr abserviert.

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