Der hiesige Finanzplatz leidet unter dem Steuerstreit mit den USA. Hingegen profitiert Singapur vom wachsenden Wohlstand der neuen Generation von asiatischen Geschäftsleuten.

Dass Singapur tatsächlich eine weltweit am schnellsten wachsende Region für die Vermögensverwaltung ist, belegen aktuelle Zahlen der Zentralbank in Singapur: Im letzten Jahr stiegen die verwalteten Vermögen um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr.

Damit kletterten die Assets under Management um satte 22 Prozent auf ein Rekordhoch von 1,29 Billionen Dollar. Durch diesen Vermögenssprung rückt Singapur immer näher zu den grössten Finanzplätzen auf.

Magnet für Vermögensverwalter

Etwa 80 Prozent dieser neuen Assets under Management flossen 2012 vom Ausland zu. Darin enthalten sind auch Gelder von vermögenden Personen aus China, welche die Abhängigkeit von Hong Kong reduzieren möchten.

Auch die Zahl der im Finanzsektor tätigen Berufsleute wuchs 2012 um 8,5 Prozent auf 3'312 Personen, Tendenz steigend: «Wir verzeichnen weiterhin ein starkes Interesse von globalen Geldhäusern, die ihre Präsenz in Asien aufbauen oder erweitern wollen», zitiert die «Financial Times» (Artikel online kostenpflichtig) den jährlichen Bericht der Zentralbank.

Schweiz weltweit stärkster Standort

Aktuelle Berechnungen der Beratungs- und Prüfungsfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) ergaben zudem, dass der Stadtstaat basierend auf den aktuellen Wachstumsraten übernächstes Jahr den Finanzplatz Schweiz überholen könnte. Solche Prognosen sind zwar nicht ganz neu, wie auch finews.ch mehrmals berichtete. Der prognostizierte Zeitpunkt 2015 kommt trotzdem überraschend.

Gemäss der Beratungsfirma Deloitte verwaltete die Schweiz Ende 2011 rund 1,75 Billionen Dollar, gefolgt von Grossbritannien mit 1,69 Billionen Dollar. Damit ist die Schweiz weiterhin weltweit der stärkste Standort für die Verwaltung von Vermögen.

Steuerhinterziehung wird mehr und mehr verfolgt

Auch in Singapur haben Steuerhinterzieher zunehmend geringere Chancen. Denn in den letzten 18 Monaten intensivierten sich die Bemühungen, so genannten «Steueroasen» einen Riegel zu schieben.

Im Juli hat der südostasiatische Stadtstaat zudem ein neues Gesetz eingeführt. Dieses erlaubt den Behörden, Banken, die Steuerhinterziehung begünstigen, auf einfachere Weise zu ahnden. So wollen die Behörden auch künftig Banken, die helfen, Gelder vor dem Fiskus zu verstecken, unter die Straftat der Geldwäscherei stellen. 

Auch SNB zeigt Präsenz

Erst kürzlich gab schliesslich auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt, dass sie als erste nicht-asiatische Zentralbank einen Ableger im Stadtstaat lanciert. Marktbeobachter deuteten diesen Schritt als Zeichen der steigenden Bedeutung des Stadtstaates.



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