Die Nationalbank steht nicht alleine im Regen: So wirkte sich der Sturz des Goldpreises in den Büchern der Zentralbanken aus.

Eine eindrückliche Zahl haben auf «Central Banking» gefunden: Das in London ansässige Fachorgan hat errechnet, dass die Notenbanken dieser Welt im ersten Halbjahr fast 450 Milliarden Dollar an Buchverlusten einfuhren – wegen dem Rückgang des Goldpreises.

Auf der Basis von Daten des World Gold Council meldet der Newsdienst, dass das amerikanische Fed (110 Milliarden Dollar), die deutsche Bundesbank (49 Milliarden Dollar) sowie die Zentralbanken von Italien (36 Milliarden Dollar), Frankreich (36 Milliarden Dollar) und China (15 Milliarden Dollar) die grössten Gold-Einbussen verbuchen mussten – entsprechend der Grösse ihrer Bestände.

Zum Vergleich: Die Schweizerische Nationalbank folgt dicht hinterher. Sie erlitt bekanntlich im ersten Halbjahr einen Gold-Buchverlust von 13,2 Milliarden Franken, also rund 14,2 Milliarden Dollar.

Das kann man insgesamt gelassen betrachten, zumal viele Notenbanken seit Jahrzehnten auf ihren Goldbeständen sitzen: Unterm Strich erzielten sie also immer noch erhebliche Zuwächse.

Einzelne Länder – etwa die Türkei, Russland, Mexiko, Korea und Venezuela – hatten aber in den letzten zwei bis drei Jahren ihre Goldvorräte massiv aufgestockt.

«Central Banking» weist zudem auf den kritischen Fall von Zypern hin: Die Inselrepublik könnte aus den bekannten Gründen durchaus gezwungen werden, in den eher enttäuschenden Goldmarkt hinein zu verkaufen.