Für gute Leute legen die Unternehmen schon mal eine fünfstellige Summe mehr drauf als letztes Jahr. Zugleich wollen viele Banker die Branche verlassen. Diese Trends registriert der Personaldienstleister Robert Walters.

Wie entwickelte sich momentan die Job-Situation auf dem Finanzplatz Schweiz? Die Rekrutierungsfirma Robert Walters berichtet dazu aus der Erfahrung – und präsentiert im «Market Update Switzerland» die wichtigsten beziehungsweise interessantesten Trends, welche das Zürcher Büro im ersten Halbjahr 2013 feststellte.

  • Compliance rules. Die Nachfrage nach Risiko-, Compliance-, Controlling- und Auditing-Fachleuten blieb stabil auf hohem Niveau. Besonders gefragt waren solche Spezialisten, wenn sie Private-Banking-Erfahrung vorweisen können. Die Tatsache, dass viele Personen hier in den letzten zwei Jahren bereits Karrierewechsel machten, verknappt auf der anderen Seite das Angebot.
  • Chancen für Einsteiger. Bei den Überwachungsfunktionen ergeben sich also Chancen für Einsteiger (da die Banken entsprechende Spezialisten nachziehen müssen). Und ins Visier kommen natürlich auch Banking-Experten der Revisionsgesellschaften.
  • Chancen in Nischen. Ebenfalls gute Stellenangebote sichtete Robert Walters Schweiz im Bereich Marketing, Business Development sowie bei Nischenfunktionen wie RFP-Spezialisten und Sales-Leute für institutionelle Kunden.
  • Hedge Funds und Asset Management. Diese Branchensegmente waren im letzten Quartal überdurchschnittlich aktiv auf dem Personalmarkt.
  • Aktive Assekuranz. Auf Personalsuche blieb schliesslich auch der Versicherungssektor. Hier werden vor allem ständig Experten gesucht, die bei der Anpassung ans Solvency-II-Paket helfen.
  • Beliebte Buchhalter. In der Assekuranz wiederum werden in grösserem Stil Fonds- und Anlagenbuchhalter gesucht. Dasselbe gilt für Vermögensverwaltungs-Firmen.
  • Mehr Branchenaussteiger. Weiter stellt Robert Walters fest, dass eine erhebliche Zahl von Personen aus der Finanzbranche in die Industrie wechseln möchte. Dies gestalte sich aber schwierig: Die Kompetenzen, die man im Banking erwerbe, liessen sich gar nicht so einfach transferieren.
  • Mehr Wechselwillige. Die Angestellten der Finanzbranche suchten im zweiten Quartal allgemein wieder etwas aktiver nach neuen Stellen. Das sei einerseits die übliche Bewegung nach Auszahlung der Boni im ersten Quartal. Offenbar hätten aber auch zahlreiche Spezialisten abgewartet, um sich mehr Klarheit über die Wirtschafts- und Branchenentwicklung zu verschaffen. Für Firmen, die nach Portfolio- und Asset-Managern suchen, könnte sich daraus die eine oder andere Gelegenheit ergeben.
  • Interessierte Ausländer. Der Schweizer Finanzbranche bleibt attraktiv für Experten aus dem Ausland. Für alle ausgeschriebenen Stellen werden hohe Bewerbungsanteile aus Südeuropa registriert.
  • Stabile Saläre. Das Lohnniveau blieb im ersten Halbjahr etwa auf dem Stand von 2012. Die Robert-Walters-Rekrutierer bemerkten aber eine erhebliche Bereitschaft der Finanzinstitute, etwas draufzulegen, um den perfekten Kandidaten gewinnen zu können. In der Spitze konnte  im unteren und mittleren Kaderbereich etwa 10'000 Franken mehr geholt werden.

Lohnniveau im ersten Halbjahr 2013, einige Beispiele:

Salaere-Robert-Half-HJ2013

Jeweils Grundlohn ohne Boni und Gratifikationen

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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