Im Vorfeld der arbeitsfreien chinesischen Golden Week, die am nächsten Dienstag beginnt, werden Goldkäufer die Gelegenheit der niedrigen Preise nutzen, um ihre Bestände aufzustocken.

Der Goldpreis fiel Anfang dieser Woche in London auf 1'315 Dollar je Feinunze. Die Notierung sank gemeinsam mit den Preisen auf den weltweiten Aktienmärkten und für andere Rohstoffe.

«Trotz des anhaltenden Abflusses von Gold-ETFs könnte die Nachfrage aus Asien nach physischem Gold die Preise unterstützen», wie es aus Expertenkreisen heisst.

Gute Gelegenheit für die Chinesen

Der Grund: Im Vorfeld der arbeitsfreien chinesischen Golden Week, die am nächsten Dienstag beginnt, dürften Goldkäufer die Gelegenheit der niedrigen Preise nutzen, um ihre Bestände aufzustocken», sagen die Gold-Fachleute bei der Commerzbank.

«Indien, der traditionell grösste Markt für den Goldkauf, wird aller Voraussicht nach in diesem Jahr von der Nachfrage aus China in den Schatten gestellt», sagt Robin Bhar, Analyst bei der Société Générale. Der Unterschied könnte möglicherweise bis zu 100 Tonnen betragen, wenn man die gesamte Herstellung und Lagerung in Betracht zieht, vermutet der Experte.

Schnäppchen-Kauf in Indien

Grund hierfür sei unter anderem die Explosion bei der Nachfrage aus China. Im Reich der Mitte hätten «die meisten Schmuckhändler bereits im Vorfeld der Golden Week ihr Angebot aufgestockt», berichtet die Nachrichtenagentur «Bloomberg» und bezieht sich dabei auf Aussagen der Firma Citics Futures, die zu den grössten Investmentunternehmen des Landes gehört.

Bei der Commerzbank geht man davon aus, dass nach der Sommerflaute der Schnäppchen-Kauf von Goldverbrauchern in Indien bei Goldimporten für Auftrieb sorgen wird.

Sorgen in Dubai

Die Festival- und Hochzeitssaison steht unmittelbar bevor. Im benachbarten Dubai ging der Goldhandel auf Grund Indiens Beschränkungen von Goldimporten allerdings um drei Fünftel zurück, wie Händler vor Ort berichten. Laut der Nachrichtenagentur «Reuters» laufen 25 Prozent des weltweiten physischen Golds über Dubai.