Immer wieder finden Schmuggler einen Weg, kiloweise Gold nach Indien zu schaffen. Erst am Montag entdeckten Ermittler an Bord eines Flugzeugs Goldbarren im Millionenwert.

Die Beamten dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie auf der Bordtoilette eines Flugzeugs der Air India zahlreiche Goldbarren in zwei schwarzen Kamera-Taschen entdeckten.

Ganze 32 Kilogramm im Wert von rund 1,2 Millionen Franken beschlagnahmten die Behörden am Montag bei einer Durchsuchung der Maschine, die sich auf dem Flug von Dubai nach Neu-Delhi befand.

Sicherheitskontrolle umgangen?

Aber erst beim Zwischenstopp in der indischen Stadt Chennai klickten zunächst bei zwei Tatverdächtigen die Handschellen, wie die Nachrichtenagentur «Times of India» berichtete. Später nahmen die Polizisten ausserdem zwei Komplizen in Gewahrsam, die mit derselben Maschine nach Neu-Delhi weiterreisen wollten. Alle vier Männer stammen aus Sri Lanka.

Die Behörden waren durch einen Tipp informiert worden, heisst es. Wie das Gold in die Flugzeugtoilette geschafft wurde und wo genau es versteckt war, geht aus dem Bericht nicht hervor. Den Schmugglern ist es aber offenbar ohne Aufzufallen gelungen, den Scanner beim Sicherheitscheck zu passieren.

Gold im Darm geschmuggelt 

Der Goldschmuggel in Indien hat Hochkonjunktur und nimmt angesichts der scharfen Importsteuererhöhungen und anderen staatlichen Restriktionen deutlich zu. Schätzung zufolge gelangten in diesem Jahr rund 150 Tonnen Gold über Schmuggler nach Indien. Dies entspräche rund einem Fünftel der indischen Goldnachfrage.

Dabei nehmen die Schmuggelmethoden mitunter auch skurrile Züge an, wie ein anderes Beispiel zeigt: Am Sonntag verhafteten die Behörden am Flughafen von Jaipur einen Geschäftsmann, der unter Einfluss von Schmerzmitteln ein Kilo Gold in seinem Rektum schmuggelte.