Der Kapitalmarkt-Ausblick der Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Schweiz) im zweiten Halbjahr 2009 ist von hohen globalen Ungleichgewichten geprägt.

Unterstützt durch die massiven staatlichen Hilfsprogramme sei der Tiefpunkt des Konjunktureinbruchs zwar bereits im ersten Quartal durchschritten worden. «Aber trotz der jüngsten Erholungstendenzen, die sich Monat für Monat insbesondere auch in den Emerging Markets abzeichnen, sind Konjunktur und Kapitalmärkte noch nicht überm Berg», erklärte Wolfgang Gerhardt, Mitglied der Geschäftsleitung der Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Schweiz), im Rahmen einer Präsentation am Mittwoch in Zürich.

Zins- und Steuererhöhungen erwartet

«Grosse Teile der Weltwirtschaft befinden sich weiter in der Rezession. Der mittelfristige Wachstumsausblick ist bestenfalls als moderat zu bezeichnen, da der Abbau der Ungleichgewichte mehrere Jahre dauern wird», erklärte Matthias Jörss, Leiter der Aktienstrategie.

Die volkswirtschaftliche Analyse des Bankhauses Sal. Oppenheim macht deutlich, dass die meisten Kapazitäten auch bei einer konjunkturellen Belebung über mehrere Jahre hinweg unterausgelastet bleiben werden. «Wir erwarten in den kommenden Jahren eine Neutralisierung der Geld- und Fiskalpolitik in Form von Zins- und Steueranhebungen», so Jörss.

Nullwachstum in der Schweiz im Jahr 2010

Das Wachstum wird dadurch gehemmt, dass ein Gleichgewicht an vielen Immobilien- und Konsumgütermärkten kurzfristig nicht absehbar ist. Für die Volkswirtschaften in den USA und in Europa prognostizieren die Experten von Sal. Oppenheim nach der ungewöhnlich scharfen Rezession im ersten Halbjahr 2009 eine Stabilisierung im weiteren Jahresverlauf.

Danach beträgt die Gesamtjahresprognose für die USA -2,6 Prozent, für die Schweiz -2,5 Prozent und für die Eurozone -4 Prozent. Im Jahr 2010 ist in der Schweiz mit einem Null-Wachstum zu rechnen.

Nachstehend die wichtigsten Prognosen der Bank Sal. Oppenheim (Schweiz):

  1. Volatile Korrektur und Seitwärtsphase bis zum Jahresende
  2. Jahreswende 2008/2009 markiert Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen Rezession; Stabilisierungsprogramme wirken; Rückgang der Unternehmensgewinnschätzungen um fast 60 Prozent
  3. Zwischenerholung am Aktienmarkt läuft im dritten Quartal aus; Zunahme negativer Signale und überzogene Erholungserwartung bedingen Korrektur; SMI bis 6000 im Sommer möglich; SMI-Jahresendziel: 5500-5800
  4. Mittelfristige Verringerung des Wachstumspfads, da Abbau der Ungleichgewichte mehrere Jahre andauert
  5. Bankenkrise nicht beendet: von Wertpapierverlusten zu konjunkturbedingten Kreditausfällen


Top-Empfehlungen von Sal. Oppenheim:

Zu den Top-Empfehlungen für die zweite Jahreshälfte zählt Sal. Oppenheim unter anderem Roche, Syngenta und Zürich FS. Innerhalb der Nebenwerte bevorzugt das Bankhaus Werte wie Georg Fischer, Lonza und Sonova.

 

 

 

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