Die Hierarchie in der Welt der Finanzen hat sich in den Krisenjahren verschoben: Unter den Top 10 ist ein Staatsanwalt, aber kein Bankenchef mehr. Den ersten Schweizer findet man weit hinten.

Dieses Ranking wird Eitelkeiten bestätigen und verletzen: «Worth», ein US-Magazin, hat die diesjährigen «The Power 100» erstellt, das Ranking der hundert mächtigsten und einflussreichsten Personen der Finanzwelt.

Aus Schweizer Sicht, also aus Sicht der Lenker der wichtigen Schweizer Finanzinstitutionen, ist das Ranking ernüchternd. Die Chefs der UBS und der Credit Suisse finden sich abgeschlagen im hinteren Mittelfeld. Weit hinter den Chefs der grossen US-Banken. Und – was möglicherweise mehr schmerzt – auch deutlich hinter den Chefs der Deutschen Bank.

Dougan vor Ermotti platziert

Aus Schweizer Sicht könnte es auch für Irritation sorgen, dass Brady Dougan, der Chef der Credit Suisse, einige Ränge vor Sergio Ermotti, dem Chef der deutlich grösseren UBS, platziert ist, nämlich auf Rang 69.

Ermotti schafft es auf Rang 77. Dem Tessiner verschafft vielleicht Genugtuung, das Axel Weber, frühere Bundesbank-Präsident und jetzt UBS-Präsident, ein Rang dahinter auf Platz 78 landet.

Wie nicht anders zu erwarten, ist das «Worth»-Ranking stark anglizistisch geprägt, mit einer noch stärkeren Neigung zur Wall Street. Aber Anhsu Jain und Jürgen Fitschen, die Co-Chefs der Deutschen Bank, sind dennoch im vorderen Feld platziert; auf den Rängen 34 und 47.

Nur zwei Bankenchefs unter den Top 20

Gehalt und Aussagekraft solcher Rankings sind möglicherweise diskutabel. Aber sie sind zumindest ein Spiegelbild der aktuellen Kräfte und Einflussbereiche in der Finanzwelt.

Dafür spricht zum Beispiel, dass in den Top-20 bloss zwei Bankenchefs vertreten sind, nämlich Jamie Dimon von J. P. Morgan (13) und Lloyd Blankfein von Goldman Sachs (19). Dafür spricht auch, dass Preet Bharara, der New Yorker Staatsanwalt, auf Platz 7 klar vor den beiden Leithammeln der Wall-Street-Banken platziert ist.

Eine Regulatorin ist die Nummer 1

Dominiert wird die Finanzwelt – neben Staatsanwälten –  von Politikern wie US-Präsident Barack Obama (2), Chinas Präsident Xi Jinpin (3) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (4) sowie von Notenbankern wie Mario Draghi (5) und Ben Bernanke (12).

Und von Regulatoren: Die Nummer 1 der Finanzwelt ist Mary Jo White, die neue Chefin der US-Börsenaufsicht SEC.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.22%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.94%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.39%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
pixel