Erfolg im Banking wird in Zukunft eine andere Masseinheit haben. Und diese ist der Grad der Langeweile. Davon ist ein hoher KPMG-Berater überzeugt.

Die Elite von Londons Bankern traute wohl ihren Ohren nicht: Am Jahrestreffen der British Banker’s Associaton’s wurde am Donnerstag der Teppich für eine Zukunft ausgelegt, die nichts als Langeweile versprach. Bill Michael, der KPMG-Chef für Finanzdienstleistungen in Europa, sagte gemäss dem Blog «Moneybeat», die Langeweile werde der neue Gradmesse für Erfolg.

«Banking wird langweilig und Langeweile wird das neue Gute sein.» Banker werden nicht mehr die Rockstars der Wirtschaftswelt sein, Banking werde adrenalinfrei und fade. Wenn sie in einer Bar sich zukünftig als Buchhalter vorstellten und nicht mehr als Investmentbanker, sei der Wandel geschafft.

Lokale Kundenbeziehungen pflegen

Laut Michael liegt dies an den Erwartungen der Investoren, die stabile Gewinne den volatilen Ergebnissen im Handelsgeschäft vorziehen. Entsprechend werden sich viele Banken globale Ambitionen abschminken und auf ihre Heimmärkte konzentrieren.

Langeweile werde Kultur und Verhalten der Banken beeinflussen und bilden, sagte er. Entsprechend müssten die Institute eine Unternehmenskultur aufbauen, welche die lokalen Kunden und Beziehungen zum Zentrum habe.

Libor-Skandal war «Game-changer»

Michael sagte, dass dies zwar schon länger gepredigt und teilweise auch bereits umgesetzt würde. Der Libor-Skandal habe die Veränderungen aber beschleunigt. «Der Skandal hat den Banken ihre Verhandlungsmacht gegenüber Regierungen und Regulatoren genommen.»

 

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