Wir haben neue Projekte aufgestöbert, die den Finanzplatz Schweiz inspirieren könnten. Zum Beispiel: Die totale No-Frills-Bank. Die Express-Bank. Oder eine Möglichkeit, innert 60 Sekunden das Bankkonto zu wechseln.

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Das Ryanair-Prinzip im Banking
Zuno ist eine junge Direktbank, die von der österreichischen Raiffeisenbank gegründet wurde. Sie ist in Tschechien, der Slowakei und Österreich tätig (weitere Länder sollen folgen), und sie ist eine reine Direkt- und Online-Bank. Das Besondere an Zuno ist die totale no-frills-Politik. Wenige Produkte, wenig Kleingedrucktes, keine vielfältigen (oder versteckten) Konditionen. Die gesamte Preisliste muss auf einem A-4-Blatt Platz finden.

 

Banktrends Bergfuerst 500

Volksbank meets Crowdfunding
Wir haben ja bereits über einen Flirt einer Retailbank mit dem Crowdfunding berichtet – jetzt folgt in Deutschland ein grösserer Versuch: Die Berliner Volksbank beteiligt sich an Bergfürst, einem Online-Börsenplatz für Aktien von Startup-Firmen.

Eine Idee dahinter – so Bergfürst-CEO Guido Sandler  – liegt in der engen Verwandtschaft beider Unternehmen: Sowohl die Genossenschaftsbank wie die Crowd-Finanzierungs-Gesellschaft dienen der Finanzierung kleinerer Unternehmen aus der Bevölkerung.

 

Banktrends Yourbank 500

Grossbank hört zu
Auch Barclays hat eine eigene Seite eröffnet, in der Kunden Ideen einbringen und Kritik anbringen können – und dabei auch in Diskussion miteinander treten können: Your Bank. Innert gut eines Monats wurden gegen 3'000 Vorschläge vorgebracht.

Ein Beispiel, wie hier vordergründig simple Ideen eingebracht und ebenso einfach umgesetzt werden können: Ein sehbehinderter Kunde äusserte Wunsch, dass die Kredit- und Debitkarten nach persönlichen Bedürfnissen mit drastisch unterschiedlichen Farben bestellt werden können. Barclays setzte dies um – und bereits wurden tausende solcher Pakete bestellt.

 

Banktrends Mitek 500

Das Konto wechseln in 60 Sekunden
Es ist zwar noch kein Alltagsangebot für Schweizer Bankkunden, aber Mitek zeigt ein realistisches Zukunftsbild: Die kalifornische Software-Firma Mitek hat eine App entwickelt, mit der man innert kürzester Zeit alle nötigen Schritte für eine Kontoeröffnung vollendet.

Auch die nötigen formalen Schritte – etwa Hinterlegung von Dokumenten, Unterschriften, Einzahlung via Check – werden hier Schritt für Schritt mit dem Smartphone durchgeführt. Das Versprechen: Am Ende soll man innert einer Minute sein Konto wechseln können. Sollte sich dies flächendeckend durchsetzen, so hätte dies tatsächlich massive Folgen für die Branche. Bislang haben sich zehn amerikanische Retailbanken dem System angeschlossen.

 

Noch mehr Expressfilialen 
Es kann kein Zufall sein, wenn sowohl die Bank of America im nordamerikanischen Markt dasselbe tun. Und zwar eröffnen sie Express-Filialen (so der Name bei der Salzburger Sparkasse) respektive «express branches» (BofA), in denen den Kunden Bankomaten mit umfassenderen Angeboten zur Verfügung stehen.

Vor allem: Man kann in den vollelektronischen Filialen Kontakt aufnehmen zu Beratern, die dann per Video zugeschaltet sind. Die Idee: Die Kunden bekommen an vielen Orten ein halbwegs persönliches Angebot – aber die Berater können zugleich mehrere Filialen bedienen.

Bankofamerica express tellers

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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