Die CS macht nun das, was die UBS vor einem Jahr angekündigt hatte: Sie steigt aus dem kapitalintensiven Zinsgeschäft aus. Auch im Private Banking wird der Umbau beschleunigt.

Zwar sieht CEO Brady Dougan die Credit Suisse auf dem Weg, die angekündigten Kosteneinsparungen zu erreichen. Aber in Anbetracht der schwachen Resultate in der Investmentbank wird der Prozess nun beschleunigt, wie Dougan und sein Finanzchef David Mathers am Donnerstag ankündigten.

Aus diesem Grund wird nun etwas aufgebaut, was die CS-Manager«nicht strategische Einheiten in beiden Divisionen» nennen. Das Ziel sei, Kosten zu senken und gebundenes Kapital freizusetzen, um höhere Renditen zu erwirtschaften. Im Prinzip handelt es sich um Einheiten, die abgewickelt werden.

In der Investmentbank betrifft dies insbesondere die Restruktutierung des Zinsgeschäfts, dessen Gewinne eingebrochen sind. Das bedeutet, dass insbesondere auf den Abbau von nicht Basel-III-konformen Positionen und kapitalintensive strukturierte Positionen. Konkret solle das Leverage Exposure um 60 Milliarden und die risikogewichteten Aktiven um 7 Milliarden Dollar gesenkt werden, wie CFO David Mathers ausführte.

Weiter werden, wie früher bereits angekündigt, Teile des Anleihengeschäfts abgewickelt. Dazu kämen auch Kosten für Rechtsstreitigkeiten sowie andere kleinere nicht strategische Positionen.

Im Private Banking werden Bereiche und Aktivitäten zusammengefasst, die verkauft oder restrukturiert würden. Dies betreffe Divisionen aus dem ehemaligen Asset Management, vor allem aber die diversen Aktivitäten im Offshore-Geschäft und die Restrukturierung des Deutschland-Geschäfts.

Ein Jahr nach der UBS

Insgesamt sollen diese Massnahmen wesentlich dazu beitragen, dass die Kapitalzuordnung zwischen den beiden Divisionen ausgeglichener wird. Damit tut die Credit Suisse nun genau das, was die UBS vor Jahresfrist angekündigt hatte. Dougan sagte dazu, die nun angekündigte Restruktuierung des Zinsgeschäfts folge den «Veränderungen in der Industrie, die rascher erfolgt seien als erwartet.»

Die Credit Suisse nimmt an, dass diese Initative das Kosten-Ertragsverhältnis deutlich verbessern wird, nämlich von gegenwärtig 77 auf 70 Prozent. Zudem würde sich die Rendite auf dem Basel-III-Kapital von 15 auf 23 Prozent verbessern.

Die Kosteneinsparungen würden bis Ende 2015 rund 4,5 Milliarden Franken erreichen. Allerdings würden sich auch die Kosten für diese Einsparungen erhöhen, nämlich um 200 Millionen auf 1,8 Milliarden Franken.

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