Ein origineller Index spiegelt die Aktiendepots von Milliardären wie Buffett, Soros oder Paulson. Ein 10'000-Franken-Investment hätte sich in acht Jahren bereits mehr als verdoppelt.

Bald schon könnte neben den gängigen Börsenindizes ein neuer Index auf den Bildschirmen der Investoren aufblinken. Und zwar der sogenannte «iBillionaire Index», der am Mittwoch von der New York Stock Exchange (NYSE) und der Firma iBillionaire ins Leben gerufen wurde.

Das Prinzip dahinter: Investieren Sie in die gleichen US-Aktien wie die führende Milliardäre, darunter Investment-Legenden wie Warren Buffett, John Paulson oder George Soros. Aber auch die Aktiendepots von weiteren Hedge-Funds-Grössen wie Dan Loeb, David Tepper, Carl Icahn, David Einhorn, Jorge Lemann, Bill Ackman und weiteren Milliardäre sind im Index gelistet. 

Der «iBillionaire Index» umfasst die folgenden 30 Large-Cap-Aktien im US-Aktienindex S&P 500, in denen die meisten oben genannten Milliardäre investiert sind:

  • Wells Fargo
  • Apple 
  • Yahoo!
  • Coca Cola
  • IBM
  • General Motors
  • American Express
  • News Corp
  • Priceline
  • AIG
  • Dollar Gen
  • Qualcomm 
  • Citigroup 
  • Aetna 
  • Cigna Corp
  • Thermo Fisher Sci.
  • Netflix 
  • Google 
  • Motorola 
  • Forest Labs 
  • Chesapeake
  • Visa 
  • Kinder Morgan
  • Mastercard 
  • Metlife 
  • Slm 
  • Goodyear
  • Amazon 
  • Procter & Gamble
  • Int. Paper 

Die Informationen für die Indexbildung füttern die Entwickler mit den 13F-Daten – die Formulare, auf denen die berühmten Investoren alle drei Monate ihre Positionen melden.

Die Performance lässt sich durchaus sehen: In den letzten acht Jahren hätte der Index eine jährliche Rendite von 12,14 Prozent ausgespuckt, verglichen mit 4,73 Prozent für den S&P-500-Index. Ein Investment von 10'000 Franken wäre so innerhalb acht Jahren auf rund 25'000 Franken angewachsen (Chart).billionaire

Doch es stellt sich zu Recht die Frage, ob es für den Privatanleger überhaupt ratsam ist, wie Milliardäre an den Finanzmärkten zu handeln? Robert Frank, Wealth-Reporter bei CNBC, hat zwei kritische Einwände: Erstens, die 13F-Angaben hinken bis zu einem Monat der Aktualität hinterher. Und zweitens: die Investoren-Schwergewichte hätten unter anderem ungleiche Anlagehorizonte, Tools oder Strategien. Sie könnten es sich eher leisten, viel Geld zu verlieren, während die meisten Kleinanleger ihr Geld für den Ruhestand brauchten. 

Am ersten Handelstag stieg der neue Index mit dem Ticker Billion auf 1'016.30 Punkte, ein Plus von 1,34 Prozent. Der S&P500 ging mit einem Plus von 0,81 Prozent aus dem Handel.