Die Dow-Gold-Ratio ist auf ihren höchsten Wert seit der Zeit vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 gestiegen. Was hat das zu bedeuten?  

Auf der einen Seite haben wir einen Klumpen Metall, der zu wenig anderes zu gebrauchen ist als zur Wertaufbewahrung und noch dazu in diesem Jahr zumindest nicht durch seine Leistung glänzt.

Auf der anderen Seite gibt es eine Liste von US-Aktienpreisen, die eher willkürlich zusammengewürfelt wirken und durch einen wiederum sich ständig verändernden Divisor einen Index errechnen, der wohl kaum etwas mit der aktuellen Wirtschaftslage in den USA zu tun hat, aber auf den dennoch fortwährend verwiesen wird, so als ob er eine Rolle spielen würde.

Dow mit neuer Bestmarke

Dennoch schafft es die Dow-Gold-Ratio nach wie vor, unsere Aufmerksamkeit zu erwecken. Denn dieser Index zeigt an, wie viele Feinunzen Gold nötig sind, um den Indexwert der 30 notierten Unternehmen zu zahlen.

Und nun ist es soweit, die Dow-Gold-Ratio steigt auf ihren höchsten Wert seit der Zeit vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008, wie Steffen Grosshauser von der Gold- und Silberbörse BullionVault feststellt (vgl. nachstehenden Chart). Der Grund hierfür ist, dass der Dow eine neue Bestmarke erreicht hat, wohingegen der Goldpreis stark abgerutscht ist.

Die Dow-Gold-Ratio

Dow 1

(Quelle: Bullion Vault via LBMA, St. Louis Fed)

Doch auch hier spielen die eingegebenen Werte eine geringere Rolle, als es der Lauf der Geschichte vermuten lässt. Hinsichtlich des produktiven Geschäftsvermögens, wuchs der Wert eines Klumpens Gold um das 17-fache an, als die Deflation die Weltwirtschaftskrise an die amerikanische Küste spülte.

Unproduktiver Klumpen

Und er wuchs noch schneller und weiter während der Inflation in den siebziger Jahren, und er erreichte sogar einen Faktor von 28 zu seiner Spitze in den achtziger Jahren.

Nachdem die US-Aktien auf Grund der Hightech-Blase zur Jahrtausendwende ihren Höhepunkt erreichten, stieg der Wert von physischem Gold abermals an. Nur lag es diesmal daran, dass der Wert des «unproduktiven Klumpens» innerhalb eines Jahrzehnts bis zum September 2011 hin auf das 7-fache angestiegen war.

Seitdem ist der Goldpreis allerdings schwächer geworden, und die Aktien sind in die Höhe geschnellt.

Ein Traum der Anleger

Das Verhältnis zwischen dem Dow und Gold von 1:1 wird wohl weiterhin ein Traum von Anlegern auf der Jagd nach dem ultimativen Schnäppchen bleiben.

Aber mit der neuen Rekordmarke, die der Dow Jones erzielte, und dem Rückzug von Gold, haben Anleger zumindest eine gute Möglichkeit, günstig in Goldanlagen einzusteigen beziehungsweise ihre Bestände aufzustocken.