Die Privatbank Notenstein hat zwar den Spargang eingelegt, um ihre Rentabilität zu verbessern. Gleichzeitig hat sie ihren Personalbestand in den letzten Monaten deutlich erhöht.

Dabei kann Notenstein auch den einen oder anderen prominenten Neuzugang vermelden. So hat im Dezember Josef Bossi (Bild) seine Arbeit bei der St. Galler Privatbank aufgenommen.

Josef BossiEr leitete zuvor beim US-Asset-Manager T. Rowe Price die Zürcher Niederlassung. Bossi habe seine Arbeit bei Notenstein Anfang Dezember in Basel aufgenommen, wie Notenstein eine Meldung auf der Webseite «Fondstrends» bestätigt.

Bossi leitet von Basel aus den Bereich Institutionelle Kunden für die Region Basel/Bern und ist Direktionsmitglied auf Kaderstufe. Notenstein hat im laufenden Jahr den Standort Basel zu einem weiteren «Hub» für ihr Geschäft ausgebaut und im Spätsommer dafür an der Freien Strasse im altehrwürdigen «Schilthof» Quartier bezogen.

Von 20 auf 80 Angestellte ausgestockt

Dazu war auch ein personeller Ausbau auf vorläufig 50 Angestellte vorgesehen. 40 der neuen Mitarbeiter übernahm Notenstein dabei von der Bank Sarasin mit Aris Prepoudis als Chef für den Bereich Institutionelle Kunden.

Wie Notenstein-Sprecherin Dominique Meier zu finews.ch sagt, wurde in den letzten Monaten weiteres Personal engagiert. «Insgesamt wuchs im Bereich Institutionelle die Anzahl Angestellter von 20 auf 80 an. Diese sind in Basel und in Zürich tätig.» Damit hat Notenstein ihren Personalbestand innert kurzer Frist um fast zehn Prozent erhöht.

Sparen und ausbauen zur Verbesserung der Rentabilität

Dabei war in den letzten Monaten eher der Eindruck entstanden, Notenstein stehe kräftig auf der Sparbremse, nachdem die bisherige Expansion die Rentabilität auf ein schlechtes Niveau gedrückt hat. Im ersten Halbjahr 2013 war das Kosten/Ertragsverhältnis auf 91,2 Prozent angestiegen. Der Bruttogewinn brach auf 6,4 Millionen Franken ein, nachdem im Jahr zuvor noch 35 Millionen erzielt worden waren.

Um die Entwicklung zu stoppen, hatte CEO Adrian Künzi im Herbst Sparziele definiert. Bis Ende 2013 sollen die Personalkosten um 5 Prozent gesenkt werden. Ende Oktober wurden zudem 20 Mitarbeiter entlassen. «Inside-Paradeplatz» meldete kürzlich die Halbierung des Bonus für die rund 700 Notenstein-Angestellten.

Institutionelles Geschäft muss wachsen

Gemäss Notenstein schliessen sich Sparen und Expandieren gegenseitig nicht aus. Um die Rentabilität der Bank zu verbessern, sucht CEO Künzi die Flucht nach vorne. Er muss das Geschäftsvolumen ausweiten, sowohl im Privatkundengeschäft als auch im Bereich Institutionelle.

Dort hat die Bank Nachholbedarf. Die verwalteten Vermögen sollen von derzeit rund 4 Milliarden auf 10 Milliarden Franken steigen. Das will die Privatbank unter anderem mit Josef Bossi schaffen, der ein alter Hase im Beratungsgeschäft für Institutionelle ist. Vor T. Rowe Price war er bei State Street Global Advisors und bei der Credit Suisse.

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