Dem Reich der Mitte droht noch in diesem Monat eine Finanzkrise. Verbunden mit den Problemen in anderen Schwellenländern könnte das die Anleger wieder ins Gold treiben.

Es geht um einen chinesischen Investmentfonds, der vor drei Jahren mit hohen Renditeversprechen aufgelegt wurde und nun am 31. Januar 2014 zur Auszahlung fällig ist.

Emittent des Finanzproduktes mit dem Namen «Credit Equals Gold #1 Collective Trust» ist die China Credit Trust. Die Treuhandgesellschaft wird dem chinesischen Schattenbankensektor zugeordnet, wie das Online-Portal «Goldreporter.de» berichtet.

Diese Nachrichten, verbunden mit der zunehmenden Verunsicherung in anderen Schwellenländern, haben bereits dazu geführt, dass die Nachfrage nach Gold in den vergangenen paar Wochen deutlich gestiegen ist.

Gefahr eines Domino-Effekts

Der Fonds wurde seinerzeit aufgelegt, um Geld für das chinesische Energieunternehmen Zhen Fu einzusammeln. Verkauft wurden die Wertpapiere von der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC). Es wird erwartet, dass es in diesem Jahr noch eine ganze Reihe ähnlicher China-Fonds platzen könnten.

Die China Credit Trust hatte unlängst angekündigt, die Fondsgelder am Fälligkeitstermin nicht in vollem Umfang auszahlen zu können. Es soll insgesamt um umgerechnet 375 Millionen Euro gehen, die von rund 700 Investoren angelegt worden waren.

Sorgen um Liquiditätskrise

Die ICBC liess vergangenen Woche verlautbaren, dass sie nicht die Hauptverantwortung am Rückzahlungsausfall tragen werde und verwies auf die Zahlungsverpflichtung des Emittenten.

Die Nachrichten über die Fonds-Pleite haben Sorgen über eine generelle Liquiditätskrise in China ausgelöst. Laut dem TV-Sender «CNBC» kündigte die Citibank China am Montag auf ihrer Website an, dass sich Zahlungen in Dollar und Yuan im Zeitraum vom 30. Januar bis 2. Februar verzögern würden.

Alle Cash-Transaktionen gestoppt

Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» hatte in diesem Zusammenhang berichtet, die People's Bank of China (PBOC) stoppe in dieser Zeit alle Cash-Transaktionen. Als Grund werden Erfordernisse einer Systemwartung genannt.

Die Meldung wurde von Forbes.com mittlerweile von der Internetseite entfernt. Ein US-Blogger hat die Berichterstattung aber in einem «YouTube-Video» dokumentiert.

Beginn einer Kreditklemme?

Während einige Beobachter von einem ganz normalen Vorgang zum chinesischen Jahreswechsel (31.01.) sprechen, sehen andere den Beginn einer möglichen Kreditklemme in China und einen Zusammenhang mit dem Fälligkeitstermin des genannten Pleite-Fonds.

Unbestritten bleiben die normen Ausfallrisiken generell durch den stark aufgeblähten chinesischen Finanzsektor und insbesondere im Zusammenhang mit dem chinesischen Schattenbankensystem, wie «Goldreporter.de» weiter schreibt.

Billionen im Schattenbankensytem

Die Deutsche Bank schätzt, dass umgerechnet bis zu 5 Billionen Euro im chinesischen Schattenbankensystem angelegt sind.