Das Edelmetall scheint den Fluch von 2013 los zu werden. Die UBS sieht die Preisentwicklung wieder deutlich positiver. Aber es tönt in der Branche auch anders.

Gold sei daran, sein Stigma abzuschütteln, schreiben Analysten der UBS in ihrem jüngsten Bericht. Edel Tully und Jonie Teves sehen einen «positiven Wandel im Sentiment von US-Investoren» zum Gold, zitiert «Bloomberg» aus dem Bericht.

Gold Chart 500
Es gibt tatsächlich mehr als einen Hoffnungsschimmer für die Gold-Bugs. Seit dem Jahreswechsel hat der Goldpreis um 10 Prozent zugelegt. Das ist der steilste Kursanstieg zu Jahresbeginn seit 1983.

Chinesen als Hoffnungsträger

Die Nachfrage der Konsumenten nach Gold ist stark wie nie. Wie der World Gold Council in seinem Jahresbericht schrieb, haben sich insbesondere die Chinesen auf Goldbarren, -münzen und -schmuck regelrecht gestürzt, nachdem der Preis pro Unze 2013 um rund 25 Prozent ein eingebrochen war.

Sie kauften die Rekordmenge von 1'065,8 Tonnen, fast ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Die Inder haben auch zwar auch stark gekauft, doch hätten sie noch Nachholbedarf, um vom tieferen Preisniveau zu profitieren, so der Gold Council. In London wurde am Donnerstagmorgen die Unze Feingold zu 1'312 Dollar gehandelt.

SPDR Gold Trust verzeichnet wieder leichten Zuwachs

Als weiteren Pluspunkt sehen die Gold-Bullen die geringeren Abflüsse aus den Gold-ETF. Im SPDR Gold Trust, dem grössten physischen Gold-ETF, waren gemäss Bloomberg vergangene Woche sogar wieder Zuflüsse zu verzeichnen.

Analysten beobachten zudem, dass kurzfristig orientierte Anleger ihre Wetten auf einen sinkenden Goldkurs deutlich reduziert haben.
Das «positive Sentiment» nehmen die UBS-Analysten zum Anlass, ihre Prognosen für Gold zu erhöhen oder zumindest der Realitität anzupassen: Die Monats-Prognose lautet nun 1280 Dollar pro Unze anstatt 1'180 Dollar und die Drei-Monats-Prognose 1'350 anstatt 1'100 Dollar.

Für 2014 sehen sie neu einen Durchschnittswert von 1'300 Dollar anstatt 1'200 Dollar. Luftsprünge machen die UBS-Analysten damit zwar nicht, aber sie sind doch deutlich positiver eingestellt als ihre Kollegen von Goldman Sachs und von Société Générale.

US-Wirtschaft ist ein Hindernis

Jeffrey Currie, der Chef-Rohstoffanalyst von Goldman Sachs, ist überzeugt, dass der Goldpreis weiter sinken wird. Er sieht einen Preis von 1'050 Dollar Ende Jahr. Dasselbe Preisniveau sieht auch Robin Bhar von Société Générale. Er hat gemäss Bloomberg in den letzten zwei Jahren die genausten Prognosen geliefert.

Das grosse Hindernis, welches sich gemäss den Experten einem steigenden Goldpreis in den Weg stellt, ist die US-Wirtschaft. Nach den lauen Daten zu Jahresbeginn wird von ihr erwartet, dass sie auf den Prognosewachstumskurs von 3 Prozent einschwenkt. Ab 2015 wird ein weiteres Hindernis erwartet, in Form von steigenden Zinsen.